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Vorderer Kofferraum bei E-Autos: Was ist ein Frunk?
Mit der E-Mobilität wird vieles einfacher. Die Technik eines Autos zum Beispiel. Das ermöglicht neue Lösungen für mehr Praxisnutzen. Eine davon ist der Frunk. Die Wortschöpfung setzt sich zusammen aus “Front” und “Trunk” (Englisch für Kofferraum). Ein Frunk ist genau das: ein zusätzlicher Kofferraum in der Fahrzeugfront.
Die meisten Frunks sind zwar nicht sehr groß, bieten aber zumindest die Möglichkeit, das Ladekabel des Elektroautos zu verstauen. Viele Autohersteller setzen eine Plastikschale unter die Fronthaube, so dass der vordere Kofferraum sich auch für schmutzige Wanderstiefel oder ähnliches Sportgerät eignet.
Alles, was du über den Frunk wissen musst und welche Elektroautos einen haben, erfährst du hier. Außerdem zeigt dir unsere Tabelle, welches E-Auto den größten vorderen Kofferraum hat.
Übersicht: Alle Elektroautos mit Frunk
Tesla hat es mit dem Frunk vorgemacht. Andere Autobauer nutzen ebenfalls die naheliegende Möglichkeit, vorne mehr Stauraum unterzubringen. Die Größen variieren von Modell zu Modell. Das liegt einerseits an der jeweiligen Fahrzeuggröße, andererseits aber auch am Fahrzeugkonzept und der technischen Basis. Steht das E-Auto auf einer Plattform, die auch Verbrenner-Technik beherbergen kann, fehlt der Frunk oftmals.
Deshalb haben beispielsweise Autos wie der Hyundai Kona oder der Kia e-Soul keinen Frunk. Etwas mehr Platz als in den Modellen mit Verbrennungsmotor bleibt trotzdem unter der Fronthaube. Wer diesen ausnutzen möchte, findet für einige Modelle Nachrüstlösungen im Zubehörhandel.
Die Modelle von Tesla verfügen alle über einen Frunk, der BMW i3 ist ebenfalls mit einem ausgestattet. Diese Autos wurden speziell für die E-Mobilität entwickelt. Das gilt zwar auch für den VW ID.3, doch VW hat sich gegen einen vorderen Kofferaum entschieden. Die kurze, abfallende Nase bietet wenig Raum dafür, zudem bringt der Hersteller dort die 12-Volt-Batterie und weitere Technik unter.
Die kleinsten Frunks bieten etwas weniger als 30 Liter Stauraum, die größten deutlich mehr als 100 Liter. Allerdings kommen nur die beiden Tesla-SUVs Model X und Model Y auf derartige Frunk-Größen. Noch größer wird es derzeit nur beim Ford F-150 Lightning, der Elektro-Version des Pick-Up-Bestsellers. 400 Liter und elf Steckdosen bietet dessen Frunk – in Deutschland wird der Dreitonner allerdings nicht angeboten.
Bei den Volumenwerten ist allerdings Vorsicht geboten: Es handelt sich um reine Herstellerangaben, die nach keinem normierten Messstandard ermittelt wurden.
Alle Elektroautos mit Frunk, sortiert nach Fassungsvolumen (Herstellerangaben in Litern)
Warum haben E-Autos einen Frunk?
Bei Autos mit herkömmlichem Antrieb ist ein Frunk eher selten. Meist sitzen Benzin- oder Diesel-Motor und Getriebe in der Fahrzeugfront, es bleibt kein Platz für zusätzlichen Stauraum. Ausnahmen sind Autos mit Heck- und Mittelmotor. Hier sitzt der Motor entweder vor oder auf der Hinterachse, entsprechend wandert zumindest ein Teil des Stauraums in die Fahrzeugfront. Bekannte Beispiele dafür sind der VW Käfer oder der bis heute in dieser Form konzipierte Porsche 911.
Elektromotoren benötigen deutlich weniger Bauraum als Motoren, die Benzin oder Diesel verbrennen. Deshalb lässt sich bei Elektroautos ein Frunk leichter integrieren. Selbst wenn der Motor in der Fahrzeugfront untergebracht ist, bleibt dort oft noch genug Raum für ein Fach mit zusätzlichem Kofferraumvolumen. Das mögen zwar häufig nur 20 bis 30 Liter sein, aber auch ein kleines Fach lässt sich zumindest für ein Auto-Ladekabel nutzen. Das sollte man ohnehin stets dabeihaben. Ein Frunk dieser Größe ist also vor allem dann praktisch, wenn der Kofferraum mit Reisegepäck oder dem Einkauf belegt ist und das Kabel dort stören würde.
Viele Elektroautos, etwa der VW ID.3 ohne Allrad oder der Honda-e, fahren jedoch mit Heckantrieb – also mit dem E-Motor an der angetriebenen Hinterachse. Dadurch bleibt viel Freiraum in der Fahrzeugnase. Denn die muss trotzdem eine gewisse Höhe und Länge aufweisen, um bei einem Unfall die Anforderungen an die Sicherheit zu erfüllen. Der freibleibende Raum bietet sich für einen Frunk an. Der hintere Kofferraum leidet bei dieser Fahrzeugkonstruktion trotzdem kaum, was wiederum an der kompakten Bauweise des Elektromotors liegt. Einschränkungen gibt es meist nur unter dem doppelten Boden des Kofferraums. Das Fach, das dort üblicherweise Kleinkram aufnehmen kann, entfällt oder gerät sehr klein.
Die größten Einschränkungen beim Kofferraumvolumen entstehen theoretisch durch Allradantrieb. Fast alle elektrisch angetriebenen AWD-Modelle am Markt verfügen über zwei bis vier Elektromotoren. Dabei sitzt einer an der Vorderachse und ein zweiter Motor an der Hinterachse. Oder, bei Radnabenmotoren, befindet sich vor jeder Felge eine E-Maschine. Eine mechanische Verbindung zwischen beiden Achsen, um die Kraftverteilung wie beim konventionellen Auto zu steuern, ist hier nicht nötig. Alles erfolgt beim Stromer rein elektronisch.
Für das Platzangebot ist der Allradantrieb zwar nicht optimal, doch auf einen Kofferraum im Heck und einen zusätzlichen Frunk vorne muss man bei einigen Modellen trotzdem nicht verzichten. Meist fällt der vordere Kofferraum jedoch etwas kleiner aus als bei rein heckgetriebenen Modellen. Bei Modellen, die in der Standardausführung mit Frontantrieb fahren, kann es vorkommen, dass das Fach im Unterboden des hinteren Kofferraums eingespart wird.
Warum gibt es so viele E-Autos ohne Frunk?
Trotz der Vielfalt der Möglichkeiten, die die kompakte Elektroauto-Antriebstechnik vielen E-Autos erlaubt, verfügen längst nicht alle über einen Frunk. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass sie auf Plattformen basieren, die ursprünglich für Verbrenner entwickelt wurden, oder die beide Antriebskonzepte integrieren sollen. Zwar wird der Akku dann trotzdem im Unterboden verbaut, doch die Regelungstechnik und andere Bauteile müssen ebenfalls Platz finden. Diese wandern dann (oft gemeinsam mit dem E-Motor) unter die Motorhaube und lassen dort wenig Platz für einen Frunk, obwohl der Raum dort auch für einen Benziner reicht. Bei Kleinwagen ist es wegen der geringen Abmessungen besonders schwierig, vorne Stauraum einzubauen.
Beispiele hierfür sind die elektrischen Kleinwagen Opel Corsa-e und der baugleiche Peugeot e-208. Sie stehen auf einer Plattform, die auch konventionelle Antriebe aufnimmt. Beim Renault Zoe ist der fehlende Frunk unter anderem darauf zurückzuführen, dass seine Technik vom konventionell angetriebenen Renault Clio abgeleitet wurde.
Manchmal ist es jedoch eine Designentscheidung, ob die Hersteller einen Frunk integrieren oder nicht. Beim Honda-e etwa entschied man sich, den Ladeanschluss mittig in der Front zu platzieren. Er sitzt zusammen mit dem Onboard-Lader da, wo sonst der Frunk wäre. Beim VW ID.3 hingegen gerät die Nase sehr kurz, was im Verhältnis zum großzügigen Raumangebot innen für moderate Außenabmessungen sorgen soll. In der Front finden dann andere Technikbauteile, wie etwa der Wischwassertank oder das Kühlflüssigkeitsreservoir, ihren Platz. Ein Frunk fehlt.
Das ist auch beim VW ID.4 so, trotz dessen SUV-Maßen mit voluminöser Front. Hier hätte sich vermutlich Platz für einen ordentlichen Frunk schaffen lassen. Doch VW entschied sich offenbar bereits in der Entwicklung dagegen. Auch da der Konzern seine E-Autos, abseits von der Antriebsart, so konventionell wie möglich gestalten wollte, um potenzielle Wechsel-Kunden nicht zu verschrecken. Es bleibt trotz des großen Motorraums nur wenig Platz unter der Fronthaube des ID.4 – zu wenig für einen Frunk.
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Titelbild: Tesla
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