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Stromsparend Fahren: So fährst du das E-Auto weiter
31. August 2022
Elektroautos und E-Mobilität

Stromsparend Fahren: So fährst du das E-Auto weiter

Für stromsparendes Fahren mit dem Elektroauto gibt es gute Gründe. Elektroautos fahren nicht unbedingt CO2-neutral. Zwar stoßen sie lokal kein Kohlendioxid aus, aber sie fahren mit Strom, der erstmal gewonnen werden muss. Dabei wird viel CO2 freigesetzt, denn der Strom in Deutschland stammt nur zum Teil aus erneuerbaren Energien. Außerdem schlagen die steigenden Preise für Gas und andere Energieträger auf die Strompreise durch. Stromsparendes Fahren spart dir also Geld.

Dabei gelten fürs sparsame Fahren mit dem Elektroauto grundsätzlich viele Regeln, die auch für Verbrenner gelten – manches ist aber speziell für Stromer. So können Elektroautos über die Rekuperation einen Teil der Energie, die sie beim Fahren und Beschleunigen verbrauchen, zurückgewinnen. Doch ist das immer sinnvoll? Wie du stromsparend mit dem E-Auto fährst, haben wir dir in diesem Ratgeber zusammengestellt.

Vorausschauend fahren

Bei Elektrofahrzeugen gibt es noch mehr Möglichkeiten Energie zu sparen als bei Verbrennern. (Bild: Volkswagen)

Masse ist träge. Um sie auf Tempo zu bringen, braucht es Energie. Einmal in Fahrt, würde sie sich theoretisch einfach weiterbewegen – wären da nicht Luftwiderstand und Reibungsverluste. Der Schlüssel zum stromsparenden Fahren ist also Gleichmäßigkeit. Beschleunigen und Bremsen kosten Energie. Das gilt, obwohl sich im Elektroauto durch die Rekuperation ein Teil der Energie beim Bremsen zurückgewinnen lässt. Hier sind die wichtigsten Faktoren, um durch vorausschauendes Fahren so viel Strom wie möglich zu sparen.

Nicht zu stark beschleunigen

Physiker wissen: Ob ich eine Masse in langer Zeit mit wenig Leistung oder in kurzer Zeit mit viel Leistung beschleunigt, macht für die aufgewendete Energie und damit den Stromverbrauch keinen Unterschied. Doch das ist Theorie. In der Praxis spielen zusätzliche Faktoren mit. Elektromotoren sind ineffizienter, wenn sie mit hoher Leistung laufen. Allzu groß fallen die Unterschiede zwar nicht aus, behutsames Beschleunigen lohnt sich trotzdem. Faustregel: Halber Pedalweg spart am besten. Wenn die Verkehrsdichte hoch ist, erspart dies zudem unnötiges Abbremsen vor dem vorausfahrenden Auto oder der Ampel. Wer ständig zwischen Fahr- und Bremspedal wechseln muss, der fährt schlicht ineffizient.

Viel Abstand lassen

Aus dem gleichen Grund sollte man nicht zu dicht auffahren. Wer ausreichend Abstand lässt, kann besser auf Verzögerungen des vorausfahrenden Verkehrs reagieren. Er muss nur wenig beschleunigen und braucht im Idealfall nicht die Bremse zu benutzen. So fährt man gleichmäßiger und damit effizienter.

Wenn möglich mit dem Auto segeln

Autohersteller haben den Begriff des „Segelns“ für das schlichte Dahinrollen im Auto geprägt. Dabei werden die Räder vom Antrieb entkoppelt. Die Bremswirkung des Motors entfällt. In vielen Elektroautos lässt sich dies über die Rekuperationsstufe anwählen, also bitte nicht einfach das Getriebe auf “N” schalten. Der Vorteil: Die Energie im Akku bleibt fast komplett erhalten, denn die kinetische Energie des Fahrzeugs wird nur über Roll- und Luftwiderstand, sowie Reibung abgebaut.

Im Elektroauto Rekuperation clever nutzen

Ergibt das Segeln keinen Sinn, etwa in der Rush-Hour, lässt sich die Rekuperation des E-Autos clever nutzen. Sie wandelt Bewegungsenergie des Elektroautos beim Bremsen in elektrische Energie um und speist sie zurück in den Akku. Zwar entstehen wie bei jeder Form der Umwandlung von Energie Verluste. Doch im dichten Verkehr oder bergab lässt sich so Energie “retten”, die sonst verpufft.

Fast alle Elektroautos rekuperieren automatisch beim Bremsen. Bis zu einem bestimmten Grad der Verzögerung wird die Reibbremse gar nicht genutzt: Das Auto bremst nur mit dem Elektromotor, der zum Generator wird. Um Energie zurückzugewinnen, sollte man also nicht zu stark abbremsen. Denn dann verpufft die Energie an den Bremsen. Auch deshalb heißt es: Vorausschauend fahren, nicht zu schnell beschleunigen.

Oftmals lässt sich die Rekuperation in der Stärke variieren, etwa über Schaltwippen am Lenkrad, das Infotainment oder per Automatikwählhebel. Vier oder fünf Rekuperationsstufen sind mittlerweile in vielen Elektroautos vorhanden. In der geringsten Stufe wird nicht rekuperiert, in der höchsten reicht die Verzögerung oft bis zum Stillstand (One-Pedal-Driving). Dann muss die Bremse bei vorausschauender Fahrweise kaum noch verwendet werden, man fährt mit einem Pedal.

Vom Grundsatz her gilt, dass die Rekuperation am besten bei geringer Verzögerung funktioniert. Dann bleiben die Verluste klein. Dafür muss man nicht zwingend eine niedrige Rekuperation wählen. Das Spielen mit dem Pedal variiert die Stärke der Energie-Rückgewinnung ohnehin.

Stromsparmöglichkeiten im Auto maximieren

E-Autos teilen nicht nur den Aukku mit Smartphones. Smarte Programme wie der Eco-Modus helfen Energie zu sparen. (Bild: Nissan)

Auch unabhängig von der Fahrweise lässt sich im Elektroauto Strom sparen. Denn Strom, der nicht für andere Verbraucher benutzt wird, steht für die Reichweite zur Verfügung.

Im Eco-Modus fahren

Zu den naheliegenden Sparmöglichkeiten gehört die Fahrt im Eco-Modus. In den meisten Elektroautos existiert ein solcher Fahrmodus. Was der Eco-Modus bewirkt, variiert von Hersteller zu Hersteller und von E-Auto zu E-Auto. Meist wird die Fahrpedalkennlinie so angepasst, dass weniger Leistung abgerufen wird. Oft wird die maximale Leistung limitiert. Zudem begrenzen manche Autobauer die Höchstgeschwindigkeit oder drosseln die Klimatisierung. Was der Eco-Modus in der Praxis bringt, hängt daher vom konkreten Modell ab. Ein paar Prozent sind es in jedem Fall. Er sollte daher die Grundeinstellung für Stromsparer sein. Viele Elektroautos animieren im Eco-Modus durch grafische Hinweise zum stromsparenden Fahren.

Klimaanlage auf niedriger Stufe oder aus

Die Klimaanlage ist einer der größten elektrischen Verbraucher im Auto. Je nachdem, wie weit Außen- und Wunschtemperatur auseinanderfallen, verbraucht sie erheblich Energie. Entsprechend spiegelt sich das Einschalten der Klimaanlage sofort in der Reichweitenanzeige wider.

Faustregel daher: Wer Energie sparen will, schaltet die Klimaanlage aus oder wählt eine Temperatur, die möglichst wenig von der Außentemperatur abweicht und lässt die Klimaanlage auf niedrigster Stufe laufen. Eine Klimaautomatik betreibt man dagegen am besten im Automatik-Modus. Einstellungen, die sich an die Zahl der Insassen anpassen lassen, helfen ebenfalls. Sitzt niemand auf der Rückbank, sollte dort nicht gekühlt werden. Sitzt nur eine Person im Auto, hilft eine Einstellung, die nur den Fahrersitz trifft. Am effizientesten kühlt die Klimaautomatik übrigens, wenn alle Lüftungsdüsen geöffnet sind.

So viel wie möglich „körpernah“ heizen

Geheizt wird im Elektroauto mit Strom, entsprechend leidet die Reichweite im Winter. Manche Autos verfügen über eine Wärmepumpe, die den Stromverbrauch fürs Heizen reduziert. Wie viel sie für die Reichweite tatsächlich bringt, ist umstritten. Aus finanzieller Sicht lohnt sich der Aufpreis einer Wärmepumpe oft nicht. Etwas Reichweite bringt sie aber in jedem Fall.

Weitere Sparmöglichkeiten, die oft Aufpreis kosten, sind Sitzheizung und Lenkradheizung. Sie heizen körpernah und haben damit einen starken Einfluss auf das Kälteempfinden. Zudem müssen sie nicht den kompletten Innenraum aufheizen. Dadurch heizen sie effizienter und sorgen dafür, dass die Innenraumheizung auf niedrigerer Stufe laufen kann. Natürlich gilt auch beim Heizen: Je geringer der Temperaturunterschied zwischen draußen und drinnen, desto weniger Strom.

Elektrische Verbraucher wenig nutzen

Klimaanlage und Heizung sind nicht die einzigen elektrischen Verbraucher im Elektroauto. Licht, Infotainment, Displays, Steuerungselektronik, elektrische Servolenkung – all das verbraucht Strom. Und gar nicht mal wenig. Einiges davon lässt sich nicht vermeiden. Man kann allerdings bereits beim Autokauf auf energiesparende Verbraucher achten. LED-Scheinwerfer etwa verbrauchen weniger Strom als Halogen- oder Xenonleuchten. Große Touchdisplays verbrauchen mehr als kleine.

In einigen Elektroautos lässt sich in speziellen Verbrauchsanzeigen verfolgen, wie hoch der Verbrauch für Antrieb, Klimaanlage oder Heizung und sonstige Elektronik ausfällt. Je nach Situation können dabei einige hundert Watt oder mehr als ein Kilowatt zusammenkommen. Anders ausgedrückt, entfallen mitunter um 10 Prozent des Stromverbrauchs bei der Fahrt auf elektrische Verbraucher. Wer sie mit Bedacht nutzt, spart Strom.

Ladeverluste reduzieren

Auch die Wahl der richtigen Ladesäule hat Auswirkungen auf die Effizienz deines Autos. (Bild: Renault)

Auch beim Laden des Elektroautos lässt sich Strom sparen. Wenn das E-Auto am Stecker hängt, entstehen zwangsläufig Ladeverluste. Geringe Widerstände in allen Bauteilen minimieren dies – mal besser, mal schlechter. Entsprechend variieren Ladeverluste von Fahrzeug zu Fahrzeug stark. So ermittelte der ADAC in einem Test Ladeverluste von knapp 10 Prozent bis 25 Prozent.

Grundsätzlich entstehen beim Laden an Wechselstrom höhere Ladeverluste als beim Laden mit Gleichstrom. Das liegt daran, dass im Elektroauto-Akku Gleichstrom gespeichert wird, das Stromnetz jedoch Wechselstrom führt. Dieser muss also zunächst umgewandelt werden. Dabei entstehen je nach Effizienz des Onboard-Laders höhere oder niedrigere Verluste. Außerdem kann man davon ausgehen, dass an einer einphasigen Haussteckdose tendenziell höhere Ladeverluste anfallen als an einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule.

An Gleichstrom-Ladesäulen entfällt die Umwandlung, weil die Ladestation den Strom selbst umwandelt. Allerdings ist dies nur bis zu einer gewissen Ladeleistung effizient. Darüber steigen die Leitungsverluste an und die Akkuzellen erwärmen sich stark. Die dann notwendige Kühlung benötigt wiederum Strom, der nicht fürs Laden zur Verfügung steht. Doch als Faustregel gilt: An (Gleichstrom-) DC-Ladesäulen mit niedriger Ladeleistung (bspw. 50 bis 80 kW) sollte am meisten vom bezahlten Strom im Akku ankommen.

Allgemeine Spartipps

Gerade bei Elektroautos lohnt sich das Energiesparen, denn so kann man weiter in die Natur fahren. (Bild: Mercedes)

Viele Faustregeln für sparsames Autofahren gelten unabhängig vom Antrieb für alle Autos. Wer Strom oder Sprit sparen möchte, sollte sie kennen und anwenden, wenn die Situation es erlaubt:

Tempo reduzieren

Vor allem auf der Autobahn steigt der Verbrauch mit zunehmender Geschwindigkeit stark an. Das liegt daran, dass der Luftwiderstand im Quadrat zur Geschwindigkeit zunimmt. Verdoppelt sich die Geschwindigkeit, vervierfacht sich der Luftwiderstand. Deshalb ist langsameres Fahren das effektivste Mittel, Strom zu sparen. Zudem arbeiten die meisten Elektromotoren bei höheren Geschwindigkeiten weniger effizient als bei niedrigen. Auf der Autobahn empfiehlt sich für effizientes Fortkommen ein Tempo von maximal 120 km/h für eine gute Reichweite. Weniger bringt mehr.

Im Stadtverkehr, wo der Luftwiderstand eine geringere Rolle spielt, fährt man am sparsamsten, wenn der E-Motor im Bereich seines besten Wirkungsgrads betrieben wird. Auch hier bedeutet langsamer meistens sparsamer. Übertreiben sollte man es allerdings nicht. Wer zwischen 30 und knapp unter 50 km/h bleibt, fährt meist am sparsamsten.

Das E-Auto nicht voll beladen

Wie in jedem Auto sollte man auch im Elektroauto keinen unnötigen Ballast spazieren fahren. Was nicht gebraucht wird, gehört nicht ins Auto. Denn jedes Kilo, das beschleunigt werden muss, kostet Strom.

Aerodynamik und Reifendruck beachten

Ebenso gehören keine Dachgepäckträger, Fähnchen oder sonstige Dinge an dein Auto, die den Luftwiderstand unnötig erhöhen. Das gilt insbesondere auf der Langstrecke bei höheren Geschwindigkeiten. Außerdem sollte sich der Reifenluftdruck stets im optimalen Bereich befinden. Mit hohem Luftdruck rollt man mit geringerem Rollwiderstand als mit zu niedrigem. Man darf also gerne etwas über den empfohlenen Druck hinausgehen, sollte das aber auch nicht übertreiben. Reifen erwärmen sich bei der Fahrt, dadurch erhöht sich nämlich der Druck zusätzlich.

Fazit: Beim Stromsparen gibt es noch mehr Möglichkeiten als beim Spritsparen

Wenn du unsere Tipps beachtest geht es mit deinem E-Auto noch grüner ins Grüne. (Bild: Volkswagen)

Neben bekannten Tricks wie der Reduzierung von unnötigen Stromfressern und moderatem Fahren gibt es bei E-Autos noch einige weitere Möglichkeiten, um weniger Akku zu verbrauchen. Besonders die Wahl der richtigen Ladesäule, möglichst mit Gleichstrom, und die Möglichkeit die Batterie durch Rekuperation zu laden sind wichtige Tipps speziell für Elektrofahrzeuge. Gleichstrom kann im Auto direkt verwendet werden, es gibt also keine Verluste bei der Umwandlung. Die Rekuperation wandelt Bremsenergie in Ladung um. So ist es teilweise möglich komplett ohne Bremspedal zu fahren und die Beschleunigungsenergie fast vollständig wieder einzuspeisen. Diese Tipps helfen dir nicht nur eine größere Reichweite zu erreichen, sie schonen auch deinen Geldbeutel.

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Titelbild: Mercedes

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