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Steinschlag: Wann reparieren und wer bezahlt den Schaden?
22. Dezember 2022
Wartung & Pflege

Steinschlag: Wann reparieren und wer bezahlt den Schaden?

Es knallt ohne Vorwarnung. Autofahrer sehen den Einschlag nicht kommen und können dem kleinen Steinchen nicht ausweichen. Es ist eine kleine Macke auf der Windschutzscheibe zu sehen. Die gute Nachricht ist: Steinschläge sind in der Regel ein Fall für Kfz-Teilkasko-Versicherung, egal ob Reparatur oder Austausch der Frontscheibe nötig sind. Wir erklären, was jetzt zu tun ist:

Kurzübersicht: Reparatur und Kosten von Steinschlägen

SchadenBehebungKosten mit VersicherungKosten ohne Versicherung
Kleiner als 5mmReparaturTeilkaskobis ca. 150€
Im SichtfeldAustauschTeilkasko + ca. 200€ab ca. 500€
Am Rand (10cm)AustauschTeilkasko + ca. 200€ab ca. 500€
FremdverschuldenReparatur/AustauschHaftpflicht-

Trifft ein kleiner Stein während der Fahrt die Frontscheibe, sollten Autofahrer den Schaden als Erstes in Ruhe begutachten. Bei nächster Gelegenheit sollten Betroffene die Stelle säubern und den Schaden mit dem Smartphone fotografieren. Das hilft bei der Dokumentation gegenüber der Versicherung. Wichtig: Anhalten und nicht während der Fahrt fotografieren.

Je nach Schaden kann es helfen, die Stelle mit Klebeband abzusichern. Einfaches Klebeband reicht dafür aus. Durch den Schutz können weder Feuchtigkeit noch Dreck in die Risse eindringen. Das erhöht die Chancen, dass der Steinschlag repariert werden kann.

Ein Scheibenpflaster oder ein Klebeband schützen allerdings nicht davor, dass der Schaden durch Erschütterungen während der Fahrt, oder aufgrund von Hitze und Kälte immer größer wird. Autofahrer sollten möglichst schnell nach dem Steinschlag zur nächsten Werkstatt oder zum nächsten Fachbetrieb für Autoscheiben fahren.

Außerdem sollte der Steinschlag der Versicherung gemeldet werden. Allerdings ist es kein Problem, wenn diese Meldung nicht sofort möglich ist. Ein Steinschlag wird von den Versicherungen in der Regel kulant behandelt. Unter Umständen regelt sogar deine Werkstatt den gesamten Papierkram und die Abrechnung.

Reparieren oder Windschutzscheibe austauschen?

Je nachdem wo der Steinschlag auftritt, kann er repariert werden. (Bild: heycar)

Ob der Steinschlag repariert werden kann, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Wo hat der Stein die Scheibe getroffen?

  • Wie groß ist der Schaden?

  • Wie tief geht er?

Befindet sich der Steinschlag im Sichtbereich des Fahrers, muss die Windschutzscheibe ausgetauscht werden. Das Sichtfeld des Fahrers ist in etwa so groß wie ein Blatt im DIN-A4-Format und befindet sich direkt vor dem Fahrer.

Auch wenn der Steinschlag in der Frontscheibe zu nah am Rand (10 cm und weniger) der Scheibe liegt, muss diese getauscht werden. Bei der Größe des Steinschlags gibt ein 2-Euro-Stück eine Orientierungshilfe: Ist die betroffene Stelle größer als so eine Münze, kann der Steinschlag nicht repariert werden. Die abschließende fachliche Beurteilung sollte aber in jedem Fall bei einem Fachmann in der Werkstatt liegen.

Zudem darf der Steinschlag nicht zu tief gehen. Eine Windschutzscheibe besteht in der Regel aus zwei oder mehr Scheiben, die von einer Folie zusammengehalten werden. Erreicht der Krater im Glas die laminierte Folie, braucht das Fahrzeug eine neue Frontscheibe.

Steinschlag: Wer zahlt den Steinschlag-Schaden?

Steinschläge werden meistens mit einer Saugglocke und einem sehr starken Epoxydharz repariert. (Bild: iStock)

Kann die Windschutzscheibe nach einem Steinschlag repariert werden, dann übernimmt die Teilkasko-Versicherung die gesamten Kosten. Auch der Schadenfreiheitsrabatt verschlechtert sich nicht. Muss die Windschutzscheibe ausgetauscht werden, wird die vereinbarte Selbstbeteiligung fällig. In der Regel sind dies 150 Euro, manchmal auch 300 Euro.

Mit dieser Regelung wollen die Kfz-Versicherungen die Reparatur der Frontscheibe attraktiver gestalten. Denn der Tausch kostet viel Geld – und Steinschläge gehören für Kfz-Versicherungen zum Alltag. Jedes Jahr regulieren die Anbieter Schäden in Milliardenhöhe.

In sehr seltenen Fällen befindet sich der Steinschlag nicht an der Windschutzscheibe, sondern betrifft ein anderes Fenster. Auch hier greift die Teilkasko. Sie reguliert Schäden an der gesamten Auto-Verglasung, also auch an der Seite, an der Heckscheibe, am Panoramadach oder an der Verglasung der Scheinwerfer.

Wie viel kostet ein Steinschlag ohne Teilkasko?

Für eine Reparatur einer gewöhnlichen Windschutzscheibe werden in der Regel zwischen 100 und 150 Euro fällig, je nach Aufwand. Muss die Windschutzscheibe wegen des Steinschlags getauscht werden, sind die Kosten deutlich höher und betragen bei einer einfachen Scheibe ohne Assistenzsysteme bereits mehrere hundert Euro. Bei größeren Autos oder bei modernen Scheiben mit Extras wie einer Scheibenheizung und Regensensor kostet der Austausch der Windschutzscheibe meist rund 500 Euro und mehr.

Wann zahlt die Haftpflicht?

Ist der Steinschlag größer als 5mm oder in bestimmten Bereichen, dann muss die gesamte Scheibe ausgetauscht werden. (Bild: iStock)

Bei einem Steinschlag kann in der Regel kein Schuldiger ausfindig gemacht werden. Schließlich passiert so ein Vorfall meist bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn oder der Landstraße.

Anders verhält es sich bei Fahrten über Schotterpisten. Hier ist die Gefahr von herumfliegenden Steinchen offensichtlich. Autofahrer sollten diese beim Anfahren beachten und ausreichend Abstand zum Vordermann halten. Kommt es dennoch zu einem Steinschlag, weil der Vordermann zu schnell gefahren ist, muss dessen Haftpflichtversicherung für den Steinschlag bezahlen. Das gilt auch, wenn der Steinschlag durch eine schlecht gesicherte Ladung eines vorausfahrenden Lkw entstanden ist. Auch hier gibt es einen Schuldigen, dessen Haftpflicht für die Reparatur des Steinschlags aufkommen muss. Der Nachweis gestaltet sich hier jedoch oftmals nicht einfach.

Steinschlag selbst reparieren: Erlaubt, aber Probleme beim TÜV?

Im Fachhandel gibt es Sets, mit denen ein Steinschlag repariert werden kann. Da eine Windschutzscheibe jedoch sicherheitsrelevant ist, rät der TÜV Süd von einer Reparatur in Eigenregie ab. Um den Schaden fachgerecht zu beheben, muss Harz unter hohem Druck in die Risse gepresst werden. Hierfür verwenden Fachbetriebe spezielle Saugglocken. Die Arbeit wird ausschließlich von geschultem Personal durchgeführt.

Wer den Steinschlag selbst repariert und dies nicht korrekt durchführt, bekommt spätestens bei der nächsten Hauptuntersuchung Probleme. Die Scheibe muss im schlimmsten Fall doch noch getauscht werden. Oft bleiben Bastler dann auf den Kosten dafür sitzen. Es ist also ratsam, zeitnah nach dem Steinschlag einen Experten zu konsultieren.

Fazit:

Ein Steinschlag ist kein Bagatellschaden, aber auch kein finanzieller Beinbruch. Ist er weder im Blickfeld noch zu nah am Rand, so kann er repariert werden, was die Teilkaskoversicherung komplett zahlt. Muss die Scheibe ausgetauscht werden ist eine Selbstbeteiligung fällig. Kann nachgewiesen werden, wer den Steinschlag verursachte, zahlt dessen Haftpflicht. Von einer DIY-Reparatur raten wir ab. Sie übersteht in der Regel den TÜV nicht.

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Titelbild: iStock

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