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Solarautos: Diese Modelle und Konzepte gibt es
Solarautos nutzen ausschließlich die Sonne als Energielieferanten für den Elektromotor. Das hat viele Vorteile: Sonnenenergie kostet keinen Cent und erzeugt kein CO2. Das Elektroauto fährt somit völlig emissionsfrei, lässt man Produktion und Recycling außer Acht. Doch es gibt auch Nachteile, wie beispielsweise die Ineffizienz von Solarpanelen und die Unbeständigkeit und Unvorhersehbarkeit des Wetters.
Seit Jahren wird eifrig an Autos gearbeitet, die den Traum vom Fahren mit der Sonne als einzigen Kraftstofflieferant zur Realität machen wollen. Im Artikel nehmen wir Solar-E-Autos und vielversprechende Projekte unter die Lupe.
Der aktuelle Stand
Sono Motors hat die Arbeit am deutschen Solarauto Sono Sion eingestellt.
Lightyear hat die Produktion des Lightyear 0 (vormals Lightyear One) gestoppt. Der Nachfolger Lightyear 2 soll günstiger werden und 2025 kommen.
Die Produktion des Aptera Sol wurde bereits mehrfach verschoben, soll aber 2023 starten.
Die Produktion für den Kleinstwagen Solar City Car von Squad Mobility soll noch 2023 starten.
Derzeit gibt es noch wenige Hersteller, die daran glauben, dass Autos mit Solarzellen auf der Karosserie für die Serienproduktion geeignet sind. Das deutsche Unternehmen Sono Motors ist an ihren ambitionierten Plänen bereits gescheitert. Unternehmen wie Lightyear und Aptera entwickeln bereits seit einigen Jahren, haben aber schon einige Rückschläge und Verschiebungen hinter sich.
Bislang fährt noch kein Solarauto auf der Straße. Dafür gibt es bereits Elektro- und Hybridmodelle, wie den Hyundai Ioniq 5 oder Toyota Prius, die optional mit Solarzellen auf dem Dach erhältlich sind und so Strom über die Sonne erhalten.
Lightyear 0 und Lightyear 2: Solarautos aus den Niederlanden
Aus dem vormaligen Lightyear One wurde Lightyear 0: Der Hersteller versprach, dass das Solarauto „Monate ohne zu laden“ auskommt und eine Gesamtreichweite von bis zu 725 Kilometern (WLTP) schafft. Täglich sollten 70 Kilometer Fahrt mit reiner Sonnenenergie möglich sein, pro Jahr sogar 7.000-20.000 Kilometer – all das für einen Preis von 150.000 Euro.
Der Lightyear 0 war im Dezember 2022 das erste Solarfahrzeug, das tatsächlich in eine begrenzte Serienproduktion ging, doch schon im Januar 2023 wurde diese gestoppt. Offenbar konnte Lightyear die Zahlungen für die Produktion nicht mehr schultern. Tochterunternehmen Atlus, das für die Produktion zuständig war, ging bankrott.
Lightyear selbst existiert weiterhin und hat bereits einen Nachfolger, den Lightyear 2, angekündigt. Dieser soll 2025 kommen und vor allem günstiger werden. 800 Kilometer Reichweiten sollen für einen Preis ab 40.000 Euro möglich sein. Eine Warteliste gibt es schon.
Aptera Sol: Futuristisches Solarauto aus den USA
Das kalifornische Unternehmen Aptera plant mit bodenständigem Preis und futuristischem Look die Kraft der Sonne zu nutzen. Apteras Solar-E-Auto Sol (spanisch: Sonne) kostet knapp 23.500 Euro (25.900 US-Dollar). Dafür gibt es die Einstiegsversion mit einer 25-kWh-Batterie und einer Reichweite von 400 Kilometern. Die größte Reichweite erlaubt eine 100-kWh-Batterie für rund 41.000 Euro: 1.600 Kilometer sollen in Kombination mit den Solarzellen Dach und auf anderen Karosserieteilen möglich sein.
Der Sol sieht aus wie ein Prototyp, der nichts auf der Straße zu suchen hat: Er rollt auf drei Rädern, öffnet seine beiden Türen wie ein Marienkäfer seine Flügel, und ähnelt auch sonst einem Insekt. Das liegt daran, dass seine Form für maximale Effizienz und Windschlüpfrigkeit entwickelt wurde.
Solarenergie benötigt für viel Energie viel Fläche. Da die Fläche auf Autos begrenzt ist, ist die Energieausbeute nicht sehr groß. Da hilft die Bauform, den Energieverbrauch zu reduzieren. Drei Räder haben einen deutlich geringeren Rollwiderstand auf der Straße als vier. Die Form des Aptera orientiert sich an der eines Delphins und liefert nahezu keine Angriffsfläche für Luftwiderstand. So soll der Sol einen Luftwiderstandswert (cw-Wert) von nur 0,13 erreichen. Der Mercedes EQS, das derzeit schlüpfrigste Auto der Welt, erreicht 0,20 und das bei einer wesentlich größeren Stirnfläche.
In den Aptera passen zwei Menschen und ein Haustier, wie das Unternehmen selbst schreibt. Die Basisversion fährt mit Frontantrieb. Allrad (mit drei Rädern) kann extra bestellt werden. Bislang reichen die über 40.000 Reservierungen aber noch nicht, dass das Start-up mit der Serienproduktion beginnen kann. Diese verschob man von 2022 auf Ende 2023.
Solar City Car: Kleinstfahrzeug mit Solarantrieb für 6.000 Euro
Ein kleines Solarfahrzeug, das ausschließlich für Mobilität in der Stadt gedacht ist, kommt ebenfalls aus den Niederlanden. Das Unternehmen Squad Mobility stellte das Mobilitätsfahrzeug 2019 erstmals auf der CES 2023 vor. Ende letzten Jahres wurde es konkreter: Zwei Personen sollen im zwei Meter langen Solar City Car Platz finden. Wobei es eher kleines Quad als vollwertiges Auto ist: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h könnten es in Deutschland auch Minderjährige mit Mopedführerschein fahren.
In Europa soll die reine Sonnenenergie täglich für knapp 20 Kilometer reichen. Für bedeckte Tage hat das Fahrzeug zwei tragbare Batteriepakete, die jeweils 50 Kilometer Reichweite sicherstellen. Die Preise starten bei knapp 6.000 Euro – da sind allerdings die abnehmbaren Türen nicht dabei. Die kosten 800 Euro Aufpreis. Vorbestellen kann man schon, die Produktion soll noch 2023 starten.
Sono Sion: Kein Solarauto aus Deutschland
Ein Elektroauto für 25.500 Euro, das zumindest für kurze Strecken den benötigten Strom selbst erzeugen kann: Mit diesem Versprechen kündigen die Münchner von Sono Motors ursprünglich den Sion an. Im Februar 2023 gab das Unternehmen allerdings bekannt, dass das Projekt gescheitert sei und man sich künftig auf reine Solartechnologie konzentrieren würde.
Ursprünglich sollte das Solar-Elektroauto bereits 2019 in Serie produziert werden, dann wurde der Start verschoben. Gebaut wurde der Sion im ehemaligen Saab-Werk im schwedischen Trolhättan. Der Sion hat 248 Solarzellen, die 1,2 Kilowattstunden Strom generieren. Das hätte laut Hersteller gereicht, um Strom für durchschnittlich 112 Kilometer Fahrt pro Woche zu erzeugen.
Das Unternehmen zählte bis Dezember 2022 mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen. Gereicht hat es am Ende nicht. Nach Einstellung des Sion gab Sono Motors bekannt, nun ausschließlich als Zulieferer und Entwicklungspartner tätig zu werden. Mit Mitsubishi, Scania und Man Truck & Bus arbeitet man bereits aktiv zusammen. Künftig sollen Pkws, Busse und Lastwagen verschiedener Marken mit Solar-Lösungen von Sono Motors ausgestattet werden.
Solartechnologie als Sonderausstattung
Solarzellen für Elektroautos gibt es nicht nur bei der World Solar Challenge oder mutigen Start-ups, sondern auch von herkömmlichen Autoherstellern – als Sonderausstattung. Toyota bietet für den Prius Plug-in Hybrid ein optionales Solardach an. Dieses soll so viel Sonnenstrom liefern, dass der Prius an einem strahlenden Tag bis zu fünf autarke Kilometer zurücklegen kann. Da nicht jeden Tag die Sonne scheint, gibt Toyota einen Jahresmittelwert von 1.000 Kilometern an. Das Extra kostet 3.000 Euro.
Der koreanische Autohersteller Hyundai bot einige Zeit für den Ioniq 5 ebenfalls ein Solardach an, inzwischen ist es aus dem Konfigurator verschwunden. Wer in Südeuropa wohnt, kann mit diesem Dach laut Berechnungen des Herstellers pro Jahr mehr als 1.500 Kilometer mit Sonnenenergie fahren. Das Dach kostete 1.500 Euro und konnte nur in Verbindung mit dem 11.850 Euro teuren Uniq-Paket bestellt werden.
Lohnen solche Investitionen? Rechenbeispiel: Bei einer Reichweite von 1.500 Kilometern pro Jahr und einem Normverbrauch des Hyundais von 16,3 kWh/100 km ergibt sich eine Ersparnis von 244,5 kWh pro Jahr. Eine Kilowattstunde kostet in Deutschland im Schnitt 32 Cent. Somit beträgt die Ersparnis 78 Euro pro Jahr. Bis die 1.500 Euro abbezahlt sind, muss der Ioniq 5 also 19 Jahre in der prallen Sonne gefahren werden.
Nutzfahrzeuge mit Solarzellen
Ein optionales Solardach gibt es auch für den elektrischen Kleintransporter Ari 458. Der Hersteller aus Sachsen verspricht damit eine Gesamtreichweite von 525 Kilometern statt 495 Kilometern. Seit 2021 bietet Sono Motors Solarzellen für Nutzfahrzeuge an. Die Integration der Solarpanele ist auf Omnibussen und Lkw-Anhängern möglich. Bei Lkw-Anhängern kann die Solarenergie beispielsweise genutzt werden, um das Kühlsystem zu betreiben, wenn der Anhänger steht.
Des Weiteren hat das schwedische Unternehmen Clean Motion den kleinen Dreirad-Lieferwagen Evig (schwedisch: ewig) für den Innenstadtverkehr angekündigt, der mit einem Solardach ausgestattet ist. Das erhöht die Reichweite laut Angaben des Herstellers um bis zu 100 Kilometer pro Tag. Er kann für knapp 11.000 Euro bestellt werden und muss am Produktionsstandort in Trollhättan abgeholt werden.
Fazit: Solarzellen auf dem Vormarsch
Bis heute wird kein Solarauto in Serie produziert und verkauft. Es scheint zudem, dass die Konzepte der Herstellerfirmen nicht ausreichend Unterstützung von Investoren bekommen. Sono Motors ist bereits gescheitert und hat sich neu ausgerichtet. Lightyear ging im ersten Anlauf das Kapital aus, die Hoffnungen liegen auf dem Lightyear 2, der aber frühestens Ende 2025 kommen soll. Auch Aptera hat Produktion und Auslieferung ihres Solarautos schon mehrfach verschoben.
So oder so wird das Thema Sonnenenergie die Autohersteller in Zukunft beschäftigen. Zwar kann Solarenergie zum heutigen Zeitpunkt kein Auto ausschließlich antreiben – alle Hersteller setzen weiterhin auf das Laden per Stromkabel. Doch sie kann die Reichweite kostengünstig und umweltfreundlich verlängern. Und sie kann die Abhängigkeit von öffentlichen Ladestationen verringern.
Allerdings hängt die Effektivität von Solarenergie im Auto stark vom Einsatzort ab. Bei Transportern und Lkw könnte die Solarenergie viel wichtiger werden, schließlich haben sie deutlich mehr Fläche zu bieten. So könnten Solarzellen auf den Dächern von kleinen Transportern im Stadtverkehr in Südeuropa effektiv die Reichweite verlängern. Sollten Solarzellen in Zukunft noch effizienter und vor allem günstiger in der Herstellung werden, werden ohnehin mehr Elektroautos mit Solarzellen auf dem Dach fahren. Bis dahin bleibt ein anderer Weg: Eine Solaranlage auf dem Dach der Garage oder des Eigenheims kann schon heute jedes Auto regelmäßig mit Energie aus der Sonne füttern.
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Titelbild: Aptera Motors
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