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Roadtrips und Kurztrips im Auto: So weit reichen 9 Euro
31. August 2022
Reise & Freizeit

Roadtrips und Kurztrips im Auto: So weit reichen 9 Euro

Urlaubszeit ist Reisezeit. Aber auch wenn gerade nicht Urlaub ist, bleibt oft die Gelegenheit für einen schönen Ausflug. Nur: Trotz Tankrabatt wird Sprit wohl langfristig nicht mehr richtig billig werden, das gleiche gilt für Flüge. Und die Bahn? Das 9-Euro-Ticket ist eine schöne Sache. Aber vor allem am Wochenende sind die Züge voll, und Regionalbahnen sind ohnehin nicht ideal für richtige Reisen geeignet. Wir haben uns daher gefragt: Wie weit kommt man eigentlich für 9 Euro mit dem Auto?

Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt es natürlich nicht, zu unterschiedlich sind die Verbräuche verschiedener Automodelle – egal ob Benziner, Diesel oder Elektroauto. Der durchschnittliche Spritverbrauch neu zugelassener Benziner betrug im Jahr 2021 6,4 l/100 km. Beim Diesel waren es 6,5 l/100 km. Das liegt daran, dass dieser eigentlich sparsamere Antrieb inzwischen vorrangig in großen, leistungsstarken Pkw-Modellen zum Einsatz kommt.

Auch beim Elektroauto existiert eine große Spanne. Für unser Experiment nehmen wir die Daten des ADAC Ecotest als Grundlage. Sie entsprechen der Praxis vor allem außerorts eher als die Normangaben. Demnach verbrauchen in Deutschland gebräuchliche Elektroautos im Schnitt und im gemischten Fahrprofil 21,5 kWh/100 km. Bleiben als fehlende Variable die Kraftstoffpreise. Mitte Juli 2022 kostet Benzin Super E10 etwa 1,70 Euro je Liter. Der Liter Diesel kostet 1,85 Euro, bei Strom setzen wir 34 Cent je Kilowattstunde an. Damit ergeben sich für 9 Euro folgende Reichweiten:

AntriebsartPreis je EinheitMenge für 9 EuroIm Durchschnitt erzielbare Reichweite
Benzin (Super E10)1,70 EUR/l5,3 l83 km
Diesel1,85 EUR/l4,8 l74 km
Strom0,34 EUR/kWh26,5 kWh123 km

Wichtig: Es finden sich für jede Antriebsart viele Fahrzeugmodelle, die diese Durchschnittswerte deutlich unterbieten und mit 9 Euro weiter fahren. So verbraucht ein sparsames Elektroauto wie der Hyundai Kona Elektro 16,7 kWh/100 km. Ein Kleinwagen mit moderater Leistung lässt sich leicht mit ca. 5 l/100 km fahren, Kompaktwagen mit Diesel verbrauchen häufig weniger als das. Zudem haben wir bei der Berechnung den Rückweg nicht mit eingerechnet, damit interessantere Ziele dabei herauskommen. Außerdem: Sobald eine zweite Person oder ein Kind über sechs Jahren mitfährt, bräuchte man ja auch mit der Bahn ein zweites Ticket.

Die besten Kurztrip-Ziele rund um bekannte deutsche Städte

Diese tollen Ziele lassen sich rund um sechs große deutsche Städte für 9 Euro mit dem Auto erreichen:

Berlin: Wasser und Weltkulturerbe

Raus aus der Großstadt, rein in die Idylle im Spreewald nahe Berlin. (Bild: iStock)

Rund um Deutschlands größte Stadt Berlin herum lassen sich für 9 Euro attraktive Ziele für Kurztrips erreichen, gemessen ab der Stadtmitte. Die 83 Benziner-Kilometer reichen etwa im Südosten bis nach Schlepzig im Spreewald, der perfekt für Rad- und Paddeltouren geeignet ist. Wer lieber wandert: Nur 55 km entfernt vom Berliner Stadtzentrum liegt die sogenannte Märkische Schweiz, eine bezaubernde Hügel- und Seenlandschaft mit Sehenswürdigkeiten wie dem Landsitz von Bertolt Brecht. Mit dem Elektroauto geht es für 9 Euro sogar noch deutlich weiter: Etwa bis zum Unesco-Weltkulturerbe Lutherstadt Wittenberg im Südwesten. Oder bis zur Müritzer Seenplatte im Norden, wo es den besten Fisch der Region gibt.

Knapp 70 Kilometer von Hamburg entfernt kann man in der Hansestadt Lübeck durch die historische Altstadt flanieren. (Bild: iStock)

Hamburg, Stadt im Norden, wusste schon der Satiriker Heinz Strunk. Rund um die Hansestadt lassen sich tolle Ziele für 9 Euro mit dem Auto erreichen. Nur 35 Kilometer entfernt von den Landungsbrücken im Zentrum liegt etwa das Alte Land, eine Zeitreise durch Fachwerkdörfer, blühende Obstwiesen und Deiche. Auch die Hansestadt Lübeck (67 km), mit ihrer historischen Altstadt, lässt sich mit dem Diesel für 9 Euro erreichen. Mit dem Benziner reicht es sogar bis zum 83 Kilometer entfernten Ostseebad Travemünde. Mit dem Elektroauto lässt sich für 9 Euro richtig viel Norden erfahren: Erreichbar sind zum Beispiel die Nordseestrände von Cuxhaven (122 km) und Friedrichskoog (111 km), bekannt für Sand und frische Krabben. Oder die mecklenburgische Landeshauptstadt Schwerin (111 km) mit ihrem Schloss.

München: Blaue Seen, hohe Berge

Blaue Seen und wunderschöne Bergidyllen gibt es um München herum zum Beispiel am Starnberger See. (Bild: iStock)

Bayerns Metropole München ist ebenfalls ein idealer Ausgangspunkt für kurze Roadtrips. Blaues Wasser und Berge sind hier garantiert: In 9-Euro-Distanz eines deutschen Durchschnitts-Diesels liegen von München aus Traumziele wie der Ammersee, der Starnberger See, der Tegernsee und der Chiemsee. Für den Benziner geht es noch etwas weiter in die Berge, bis zu den Tatzlwurm-Wasserfällen in Oberaudorf etwa. Locker erreichbar: Die Fuggerstadt Augsburg. Mit 123 Elektro-Kilometern kommen auch Ziele wie Deutschlands höchster Berg Zugspitze (95 km) oder Schloss Neuschwanstein (109 km) in Reichweite.

Düsseldorf: Vom Pott bis in die Eifel

Der "Eiffelturm des Ruhrgebietes“ – das alte Steinkohlebergwerk Zeche Zollverein in Essen war bis 1986 noch in Betrieb. (Bild: iStock)

Düsseldorf liegt im Westen wunderbar zentral zwischen Köln und dem Ruhrgebiet. Für 9 Euro geht es von hier bequem mit dem Diesel in den “Pott”. Hier locken zum Beispiel in Dortmund der “Signal Iduna Park”, das Stadion von Borussia Dortmund. Oder das Unesco-Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Mit dem Benziner schafft man es gerade so für 9 Euro nach Aachen. Die Stadt Karls des Großen ist bekannt für ihren Dom und ihre jahrtausendealte Geschichte. Mit dem Elektroauto geht es für 9 Euro nach Eindhoven. Nicht die schönste Stadt der Niederlande, wie sie selbst sagt, aber eine der spannendsten. Vor allem wenn es um Design und Kultur geht. Naturverbundene Alternative: Rund 100 km südwestlich lockt die Wildnis des Nationalparks Eifel.

Stuttgart: Natur und Geschichte satt

Statue von Karl Friedrich von Baden vor dem Schloss Karslruhe. (Bild: iStock)

In Stuttgart ist die Luft bekanntlich nicht die beste. Schön, dass es für kurze Roadtrips viele Möglichkeiten gibt. 66 Kilometer östlich liegt die kleine Gemeinde Mögglingen im Vorland der Schwäbischen Alb. Ein toller Ort zum Wandern und Radfahren. Sehenswert ist der Rosenstein-Berg samt Burgruine. Wer mit dem Benziner für 9 Euro tankt, schafft es bis nach Karlsruhe. Die Stadt mit ihrem einzigartigen strahlenförmigen Grundriss ist ein Musterbeispiel barocker Stadtplanung. Elektrische 123 Kilometer bieten noch mehr: Es geht in den Naturpark Schwarzwald – oder nach Heidelberg (120 km). Dort steht eine der ältesten Universitäten Europas, sie stammt aus dem 14. Jahrhundert.

Frankfurt am Main: Feldberg und Frankenwein

Plateau des Großen Feldbergs im Taunus – weniger als 40 Kilometer von Frankfurt entfernt. (Bild: iStock)

Deutschlands Bankenmetropole ist umgeben von einem Grüngürtel. Direkt vor den Toren der Stadt beginnt der Taunus, dessen höchster Gipfel mit 881 Metern der Große Feldberg ist (35 km). Für 9 Euro geht es mit dem Diesel außerdem nach Gießen. Der 1609 errichtete Botanische Garten ist der älteste nördlich der Alpen. Oder in den 70 km entfernten Spessart. Wer für 9 Euro Benzin tankt, schafft es nach Mannheim mit seinem berühmten Gitter-Straßennetz. Und wer für 9 Euro Strom lädt, fährt den Main hinauf Richtung Würzburg, wo an den Hängen der fränkische Wein gedeiht. Ähnlich weit ist es nach Fulda. “Hessens schönste Barockstadt” ist berühmt für ihre Kirchen, Schlösser und Gärten – aber auch als Paddelrevier.

Die besten Roadtrip-Tipps: Ratgeber

(Bild: iStock)

Egal, ob dein Ziel nah liegt oder weit weg ist: Ein Roadtrip ist keine gewöhnliche Reise. Diese Dinge solltest du vor Beginn beachten:

1. Roadtrip: Der Weg ist das Ziel

Der wichtigste Tipp: Entschleunige. Beim perfekten Roadtrip ist der Weg das Ziel – auch, wenn das Ziel eine echte Attraktion ist. Deshalb geht es nicht unbedingt darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern darum, auch unterwegs viel zu sehen und die Seele baumeln zu lassen.

2. Roadtrip: Die richtige Planung

Es geht nicht ums Rasen, das gilt es bei der Planung zu berücksichtigen. Schau dir die Region zwischen Start und Ziel an und überlege dir, welche die schönste Strecke zwischen diesen Punkten ist – oft verlaufen Land- und Bundesstraßen parallel zur Autobahn und führen durch romantische Dörfer, entlang blauer Seen oder durch Wälder. Überlege auch, ob es entlang der Route lohnende Stopps gibt. Das können tolle Imbisse oder Restaurants sein, historische Sehenswürdigkeiten oder ein schöner Aussichtspunkt.

3. Navigation beim Auto-Roadtrip

Viele Navigationsgeräte und –apps können dich bei der Planung unterstützen. Etwa durch die Funktion “Autobahn vermeiden” oder bewusst gesetzte Zwischenziele. Viele Navigationsgeräte verfügen zudem über Features wie “kurvenreiche Straße” oder “landschaftlich reizvolle Route”. Tipp: In Google Maps zeigt die Option “Erkunden” Lieblingsorte der Einheimischen in dem Gebiet, das gerade durchfahren wird. In Ländern mit Autobahn-Mautgebühren spart die Option “Mautstraßen vermeiden” nicht nur Geld. Sie führt auch häufig auf schöne Strecken abseits der Autobahn.

4. Landstraßen sparen Sprit

Egal ob du Benziner, Diesel oder Elektroauto fährst: Bei 80 bis 100 km/h verbrauchen alle Autos weniger als bei 130 oder mehr Kilometern pro Stunde. Bedenke: Beim Roadtrip geht es nicht ums Tempo, sondern um den Spaß.

5. Packen für den Auto-Roadtrip

Die Grundregel hast du sicher schon gehört: Schweres Gepäck gehört nach unten, leichtes nach oben. In Kombis oder anderen Autos ohne Laderaumabdeckung darf das Gepäck zudem auch bei einer Vollbremsung nicht in den Passagierraum rutschen. Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten müssen zugänglich bleiben. Wichtig außerdem: Was Du während der Fahrt benötigst, sollte leicht erreichbar sein. Etwa das Handy-Ladekabel, Taschentücher, eine Wasserflasche, oder die Sonnenbrille.

6. Essen und Trinken im Auto

Es empfiehlt sich, auf Roadtrips mit dem Auto stets etwas Verpflegung dabei zu haben. Zum Beispiel Wasser, Saft, Obst und Gemüse, Müsli- oder Schokoriegel oder belegte Brötchen. Achte darauf, dass die Verpflegung sich leicht und ohne viel Schmutz verzehren lässt. Auch ein Beutel für leere Verpackung kann nicht schaden.

7. Wichtige Dokumente und Rufnummern

Vor jedem Roadtrip solltest du prüfen, ob du alle nötigen Dokumente dabeihast. Dazu zählen Führerschein und Personalausweis, Kreditkarte und EC-Karte. Aber auch eine Krankenversicherungskarte und eventuell der Impfpass. In einigen Ländern gehört eine Mautvignette dazu, auch die Mitgliedskarte deines Automobilclubs solltest du dabeihaben. Wichtige Rufnummern solltest du dir notieren, entweder im Smartphone oder auf einem Zettel. Dazu gehören:

  • Der internationale Notruf 112

  • Zentralruf der Autoversicherer 0800-250 26 00 (Inland), +49 40-300 330 300 (Ausland)

  • Die Sperrnummer für Kreditkarten: +49 116 116

  • Sowie die Notrufnummer deines Automobilclubs

8. Roadtrip: Die richtige Gesellschaft

Es klingt banal, aber die richtige Gesellschaft entscheidet auf Roadtrips oft ob er gelingt und viel Spaß, aber wenig Stress bereitet. Ein guter Beifahrer macht den Fahrer nicht nervös, hilft aber trotzdem mit aufmerksamen Hinweisen (Ausfahrten, Tempolimits) und recherchiert auf dem Smartphone oder der Karte blitzschnell die nächste Raststätte oder die Abzweigung zum besonders schönen Zwischenziel. Falls Kinder mitfahren, lenkt er sie ab und spielt mit ihnen. Wenn mehrere Personen über einen Führerschein verfügen, solltet ihr euch beim Fahren abwechseln. Dann alle deutlich entspannter ans Ziel.

Titelbild: Audi

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