1. Startseite
  2. Autoteile & Technik
  3. Richtig anfahren mit Benziner und Diesel
Richtig anfahren mit Benziner und Diesel
03. Mai 2023
Autoteile & Technik

Richtig anfahren mit Benziner und Diesel

Erfahrene Autofahrer denken längst nicht mehr darüber nach: Richtiges Anfahren, egal ob mit Benziner oder Diesel, funktioniert quasi von allein. Jedenfalls meistens. Doch selbst Routiniers geraten zuweilen ins Schwitzen, wenn sie das Auto am Berg in Bewegung setzen sollen. Auch wer an der Ampel plötzlich unter Druck steht, weil der hupende Hintermann einen unsanft aus Tagträumereien reißt, würgt das Auto beim Anfahren leicht mal ab.

Vor allem sind es jedoch Anfänger, denen das richtige Anfahren noch Probleme bereitet – insbesondere beim Zusammenspiel Handschaltung und Handbremse. Was es dabei zu beachten gilt, wo die Unterschiede zwischen Diesel und Benziner liegen und wie du am Berg richtig anfährst, steht in diesem Ratgeber.

Richtiges Anfahren mit Handschaltung: Anleitung Schritt für Schritt

Fast jeder Fahranfänger hat wohl Probleme damit, beim Auto mit manuellem Getriebe richtig anzufahren. Erst, wenn das Zusammenspiel von Bremse, Gas und Kupplung in Fleisch und Blut übergegangen ist, läuft das Anfahren weitgehend reibungslos. Das Gefühl dafür will eben erst erarbeitet werden. Auf diese Punkte kommt es an:

  1. Motor starten, Gang einlegen: Bevor du den Motor startest, solltest du dir zur Gewohnheit machen, stets die Kupplung zu treten. Nur dann kannst du das Auto sicher starten. Anderenfalls macht es einen Satz nach vorne, falls bereits ein Gang eingelegt ist. Vergewissere dich dann, ob der erste Gang eingelegt ist bzw. lege ihn gegebenenfalls ein.

  2. Schleifpunkt der Kupplung finden: Der Motor läuft nun im Leerlauf. Die Kupplungsscheiben sind voneinander getrennt, Antriebswelle und Motor sind nicht miteinander verbunden. Jetzt lässt du die Kupplung langsam kommen, indem du den Druck im linken Fuß langsam verringerst. Mit jedem Zentimeter, den sich das Kupplungspedal bewegt, bewegen sich auch die Kupplungsscheiben aufeinander zu. Wenn sie sich berühren, stellen sie über das Getriebe den Kraftschluss zwischen Motor und Antriebswelle her. Der sogenannte Schleifpunkt ist erreicht, wenn das Fahrzeug langsam beginnt, loszurollen.

  3. Bremse lösen, Gas geben: Da der rechte Fuß auf der Bremse lastet, fällt es schwer, wahrzunehmen, ob das Auto bereits anrollt, ob der Kraftschluss bereits erreicht ist. Achte daher genau auf das Motorengeräusch. Es verändert sich mit Erreichen des Schleifpunkts. Eventuell neigt sich das Auto dabei schon ganz leicht nach vorne. Sobald das passiert, wechselst du mit dem rechten Fuß von der Bremse zum Gaspedal. Das ist der schwierigste Teil. Es muss einerseits zügig passieren, andererseits willst du jedoch nicht zu viel Gas geben, damit du keinen Satz nach vorne machst. Gibst du zu wenig Gas, säuft der Motor ab.

  4. Kupplung loslassen: Sobald die Motordrehzahl hoch genug ist, kannst du den Fuß von der Kupplung nehmen. Das darf nicht zu abrupt erfolgen, sonst kann es passieren, dass du mit quietschenden Reifen anfährst. Wichtig hierbei: Wenn das Auto fährt, solltest du den Fuß vollständig von der Kupplung nehmen. Viele Autofahrende legen den Fuß leicht auf dem Kupplungspedal ab. Ist der Druck nur ein bisschen zu groß, schließt die Kupplung unter Umständen nicht voll. Du fährst mit schleifender Kupplung – das beansprucht die Kupplungsbeläge, sorgt für vorzeitigen Verschleiß und riecht unangenehm.

Anfahren mit Diesel versus Anfahren mit Benziner

Gang einlegen und los: Ganz so einfach ist es gerade für Fahranfänger nicht. (Bild: iStock)

Der grundsätzliche Ablauf beim richtigen Anfahren unterscheidet sich nicht zwischen Diesel und Benziner. Der Prozess gestaltet sich beim Diesel jedoch einfacher. Das liegt daran, dass ein Dieselmotor schon bei sehr niedrigen Drehzahlen mehr Kraft (Drehmoment) mobilisiert. Dieselautos kann man daher komplett ohne Gas zugeben anfahren. Man muss nur gefühlvoll genug die Kupplung kommen lassen und rechtzeitig am Schleifpunkt vom Gas gehen, das Auto rollt los und fährt mit Standgas um die 10 km/h schnell.

Fürs richtige Anfahren bedeutet das: Mit einem Diesel ist es einfacher als mit einem Benziner. Insbesondere moderne, kleine und nicht optimal abgestimmte Turbobenziner können sogar eine sogenannte Anfahrschwäche haben. Sie brauchen dann direkt nach dem Anfahren etwas mehr Gas als eigentlich nötig, damit sie nicht ins Ruckeln geraten.

Anfahren am Berg

Ob im Gelände oder in der Stadt: Das Anfahren bei Steigungen will geübt sein. (Bild: Jaguar Land Rover)

Selbst erfahrene Autofahrende haben mitunter noch Probleme mit dem richtigen Anfahren am Berg. Hier muss das Zusammenspiel zwischen Kupplung, Bremse und Gas besonders gut aufeinander abgestimmt werden. Zudem musst du mehr Gas geben als auf ebener Straße. Gehst du zu früh von der Kupplung oder gibst zu wenig Gas, rollt das Auto rückwärts. Dauert der Wechsel zwischen Bremse und Gas zu lange, ebenfalls.

Zumindest für Anfänger und an besonders steilen Steigungen, empfiehlt sich daher das Anfahren mit Handbremse: Hier machst du alles wie gehabt, ziehst aber vor dem Anfahren die Handbremse an. Sobald der Schleifpunkt erreicht ist und du genug Gas gibst, löst du sie wieder. Zugleich hältst du die Kupplung länger am Schleifpunkt als in der Ebene. Dadurch bewegt sich das Auto trotz viel Gas und hoher Drehzahl nicht abrupt nach vorne.

Die Schwierigkeit beim Anfahren am Berg mit Handbremse besteht darin, dass eine Komponente mehr zu koordinieren ist. Allerdings gelingt es in der Regel dennoch leichter als die Variante ohne Handbremse. Geübte Autofahrer sind allerdings in der Lage, ihr Auto durch den wechselseitigen dosierten Einsatz von Kupplung und Gas am Berg zu halten, ohne es absaufen oder losfahren zu lassen.

Anfahren mit Berganfahrhilfe/Berganfahrassistent

Moderne Autos erleichtern das Anfahren am Berg durch die sogenannte Berganfahrhilfe oder den Berganfahrassistenten. Er macht im Grunde das, was man manuell mit der Handbremse erledigt, funktioniert jedoch anders. Moderne Berganfahrassistenten halten den Bremsdruck der Fußbremse aufrecht, wenn der Fuß bereits nicht mehr auf dem Pedal ist, indem sie das Antiblockiersystem (ABS) und den Schleuderschutz ESP mit verschiedenen Sensoren vernetzen. Der Bremsdruck wird erst abgebaut, wenn das Anfahrmoment ausreicht, um das Auto sicher den Berg hochzubringen. Autofahrende können also ganz genau so anfahren wie in der Ebene auch.

Fehler beim Anfahren und wie sie sich äußern

So oder so ähnlich sieht jedes Cockpit mit Schaltung und den drei Pedalen bei Benziner- und Dieselfahrzeugen aus. (Bild: VW)

Nicht nur bei Anfängern treten hin und wieder Probleme beim Anfahren auf. Sie lassen sich jedoch leicht diagnostizieren und abstellen. Dies sind die häufigsten Probleme beim Anfahren:

Auto säuft ab: Wenn der Motor deines Autos beim Anfahren ausgeht, liegt das meist daran, dass du in dem Moment, wo die Kupplung fast vollständig gelöst ist, (noch) zu wenig Gas gibst. Mehr Gas oder früheres Gas geben (bzw. späteres Kommen lassen der Kupplung) schafft Abhilfe.

Quietschende Reifen beim Anfahren: Wenn die Reifen beim Anfahren quietschen, liegt das nicht primär daran, dass du zu viel Gas gibst. Die Hauptursache ist, dass du die Kupplung zu schnell kommen bzw. springen lässt. Der Kraftschluss wird dann sehr plötzlich hergestellt. Lass die Kupplung also behutsamer kommen. Etwas weniger Gas hilft jedoch auch.

Motor dreht hoch: Wird der Motor beim Anfahren besonders laut, bewegt sich das Auto dabei aber nur langsam von der Stelle, gibst du vermutlich zu viel Gas, obwohl der Schleifpunkt noch nicht erreicht ist. Um das abzustellen, solltest du die Kupplung weiter kommen lassen und/oder weniger Gas geben.

Auto ruckelt: Wenn das Auto beim Anfahren ruckelt oder stottert, liegt das vermutlich daran, dass der falsche Gang eingelegt ist. Wegen der längeren Übersetzung fällt die Drehzahl zu weit ab, und es liegt nicht genug Drehmoment an. Im ersten Gang fährt es sich immer noch am leichtesten an, wobei es bei entsprechender Dosierung des Gaspedals und dem richtigen Timing auch möglich ist, in einem höheren Gang anzufahren.

Richtig anfahren mit dem neuen Gebrauchtwagen

Du bist noch auf der Suche nach einem Auto, mit dem du das Anfahren ausgiebig üben kannst? Da bist du bei heycar definitiv an der richtigen Stelle, denn unsere jungen Gebrauchten sind maximal 8 Jahre alt und weniger als 150.000 Kilometer gelaufen. Dazu kommt jedes Angebot von einem geprüften Händler und hat immer eine Garantie. Sieh dich doch mal um:

Top-Angebote:

Titelbild: iStock

Artikel Teilen

Das könnte dich auch interessieren:

11. April 2023

Differentialsperre: Aufgabe und Funktion

Differentialsperren bringen dich schneller um die Kurve, oder sicherer durchs Gelände. Wie das funktioniert, hier.

Weiterlesen
16. März 2023

Cabrios: Bauweisen und Unterschiede der Autos ohne Dach

Cabrios sind mehr als Autos ohne Verdeck. Wie unterscheiden sich die verschiedenen Varianten?

Weiterlesen
** Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2 -Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem ‘Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2 -Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen’ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.

Mit Klick auf "Akzeptieren" erteilst du uns deine Einwilligung, dass wir deine Nutzung unserer Plattform durch Cookies und andere Technologien (von heycar und Dritten) nachverfolgen, um deine Nutzungserfahrung und dir angezeigte Werbung zu analysieren und personalisieren (mehr Details).

Du stimmst damit auch zu, dass deine Daten hierbei ohne geeignete Datenschutzgarantien an Partner in sog. Drittländern übermittelt werden können, die kein angemessenes Datenschutzniveau bieten, wie z.B. die USA aufgrund staatlicher Zugriffsmöglichkeiten.

Alternativ kannst du deine Einstellungen im Cookie Richtlinie jetzt und jederzeit später individuell anpassen. Willst du keine Einwilligung erteilen, dann klick bitte .

Details anzeigen