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Ratgeber: So funktionieren Carsharing und Auto-Abos
Allein in den letzten zehn Jahren stieg die PKW-Dichte in Deutschland um etwa 12%. 2022 kommt auf jeden zweiten deutschen Einwohner ein Auto. Fast 50 Millionen Fahrzeuge insgesamt. Allerdings ist die Verteilung sehr ungleich: 2020 gaben knapp 3 Millionen Menschen an, drei oder mehr PKWs in ihrem Haushalt zu führen.
Nicht nur Verkehrsforscher und Umweltschützer stellen sich daher schon seit längerem die Frage: Wie sinnvoll ist der Besitz eines oder gar mehrerer Autos überhaupt? Die Meisten fahren morgens und abends maximal ein paar Stunden, während die Nutzung mancher Familien-Fahrzeuge sich gar auf wenige Tage im Jahr herunterbrechen lässt.
Kombiniert man diese Tatsache mit dem unaufhaltsamen Zuzug in Großstädte, ergibt das sogenannte Konzept "Carsharing" sehr viel Sinn. Kurzgesagt: Fahrzeuge könnten gemeinsam deutlich effektiver genutzt werden. Wie genau die Auto-Mietmodelle allerdings funktionieren, welche Anbieter es gibt und mit welchen Kosten du rechnen kannst, erklärt dir dieser Beitrag. Außerdem zeigen wir dir, was Auto-Abonnements als Alternative können.
Was ist Carsharing?
Das englische „Carsharing“ bedeutet wörtlich „Auto(s) teilen“: Beim Carsharing erwirbt ein Fahrzeugnutzer das Auto nicht, sondern mietet es für einen selbstbestimmten, kurzen Zeitraum zu vordefinierten Konditionen.
Aber was ist der Unterschied zum klassischen Leasing? Tatsächlich gibt es bei den Konzepten Leasing, Carsharing und Auto-Abo einige Gemeinsamkeiten. Bei allen Modellen gehört dem Nutzer das Fahrzeug nicht, sondern es ist eine Nutzungsgebühr fällig, bei der allerdings alle Nebenkosten wie Versicherung, KFZ-Steuer und Servicekosten bereits enthalten sind. Lediglich Treibstoffkosten müssen vom Fahrzeugnutzer selbst getragen werden. Alle Modelle sind sowohl für private als auch für gewerbliche Zwecke verfügbar.
Während ein Leasingvertrag jedoch üblicherweise über mehrere Jahre läuft und Fahrer langfristig an ein Modell bindet, sind die Vertragslaufzeiten bei Auto-Abos und Carsharing deutlich kürzer. Bei Auto-Abos beginnen die Vertragslaufzeiten bei einem Monat. Beim Carsharing kann ein Fahrzeug auch nur für wenige Stunden oder Minuten gemietet werden. Im Gegensatz zum Leasing fallen auch Anzahlungen oder Nachzahlungen weg. Einige Anbieter erheben lediglich eine Startgebühr bei der Registrierung, oder eine Anmietungspauschale (meist nur ein Euro).
Diese Anbieter gibt es
Flexible Fahrzeugmieten gibt es nicht nur für Pkw. Transporter, Roller oder andere Kleinstfahrzeuge können ebenfalls bei einigen Anbietern flexibel gemietet werden. Wir konzentrieren uns allerdings nur auf Anbieter, die vor allem Autos im Angebot haben und trennen dabei Carsharing und Auto-Abos voneinander.
Carsharing
Benötigst du spontan und nur für relativ kurze Strecken in und um Großstädte einen fahrbaren Untersatz, ist das Carsharing-Modell genau das Richtige für dich.
Es gibt eine Vielzahl von Sharing-Anbietern, wobei Share Now mit weltweit 3 Millionen Kunden und etwa 11.000 Fahrzeugen mit Abstand der größte Anbieter ist. Share Now bot anfangs nur Kompakt- und Kleinwagen der deutschen Premiummarken BMW und Mercedes-Benz an. Mittlerweile umfasst das Angebot aber auch Fahrzeuge anderer Hersteller, sowie Modelle der Mittelklasse. Share Now entstand durch die Fusion von car2go von Daimler (Mercedes) und DriveNow von BMW. Der Anbieter punktet besonders durch die flexiblen Anmiet- und Rückgabebedingungen der Fahrzeuge ohne feste Stationen.
Darüber hinaus sind in Deutschland vor allem die Anbieter Sixt Share, Miles, Flinkster und Stadtmobil vertreten. Letztere mit 4.500 und 2.600 Fahrzeugen, in 400 bzw. 180 Städten. Sowohl Flinkster als auch Stadtmobil verfügen über Fahrzeuge, die an festen Stationen angemietet und wieder zurückgegeben werden und auch längere Mieten über mehrere Tage und Wochen erlauben.
Sixt Share und Miles hingegen funktionieren per App mit flexibler Rückgabe im Großteil eines Stadtgebietes. Der Service beschränkt sich allerdings hauptsächlich auf die Millionenstädte Berlin, Hamburg, München bei Sixt Share, und noch fünf weitere Großstädte bei Miles. Sixt Share bietet die größte Auto-Vielfalt aller Sharing-Anbieter (und auch Transporter), da das Münchener Unternehmen sich an dem riesigen Pool des klassischen Mietwagen-Geschäftes von Sixt bedient. Die Preise sind oft günstiger als bei der Konkurrenz, da es besondere Sparangebote gibt. Das hängt allerdings auch stark von der Strecke ab.
Hier kommt die Besonderheit von Miles ins Spiel, denn die Firma rechnet die Fahrt nicht nach Minuten oder Stunden ab, sondern nach zurückgelegten Kilometern. Das ist besonders praktisch, wenn du zur Rushhour über volle Stadt-Autobahnen musst. So zahlst du nicht unnötig fürs Herumstehen. Auch für Umzüge oder den Einkauf bietet sich das Preismodell an. Zusätzlich gibt es Tagespakete mit begrenzten Reichweiten zwischen 50 und 200 Kilometern.
Auto-Abo
Möchtest du das Fahrzeug nicht nur ein paar Stunden, sondern einen oder mehrere Monate nutzen, solltest du dir die folgenden Anbieter von Auto-Abos etwas genauer anschauen.
Zunächst einmal sind hier klassische Autovermietungen wie Sixt, Hertz und Buchbinder zu nennen, die neben kurzfristigen Autovermietungen und langfristigem Leasing auch flexible Abo-Modelle anbieten. Zahlreiche Automobilhersteller haben inzwischen attraktive Abo-Angebote im Programm, darunter Mercedes Benz, VW Financial Services, Volvo, Porsche, BMW und das chinesische Lynk & Co, das sich nur auf Autos für Auto-Abos spezialisiert.
Zusätzlich gibt es einige Start-ups, die sich im Markt mit innovativen Konzepten durchsetzen wollen. Das junge Unternehmen Pure+ bietet beispielsweise ein Full-Service-Abo für E-Mopeds an, sodass sich vor allem in engen Innenstädten eine attraktive Alternative zum Auto bietet. Wer doch eher einen konventionellen Pkw sucht, der sollte sich Anbieter wie Cluno, ViveLaCar oder Like2Drive genauer ansehen.
Welche Vorteile haben Carsharing und Auto-Abo?
Vorteile von Carsharing
Bei kurzfristigem Carsharing, beispielsweise bei Flinkster, hast du die volle Kostenkontrolle bei maximaler Flexibilität. Bis auf eine meist geringe Registrierungsgebühr zahlst du für das Fahrzeug nur während der Fahrt, bzw. Für die Dauer der Reservierung. Darüber hinaus sind hauptsächlich in Großstädten häufig Parkplätze für Carsharing-Fahrzeuge reserviert, sodass du größere Chancen auf einen Platz hast.
Vorteile von Auto-Abos
Im Gegensatz zu kurzfristigem Carsharing bist du bei Auto-Abos mit einer Vertragslaufzeit von mindestens einem Monat an das Fahrzeug gebunden. Es ergeben sich für dich hieraus aber viele Vorteile im Vergleich zum gewöhnlichen Leasing oder Kauf. Der offensichtlichste ist, dass die immensen Kosten für eine Neuwagenanschaffung entfallen.
Du brauchst kein anfängliches Eigenkapital und auch der Wertverlust des Fahrzeugs spielt für Nutzer keine Rolle mehr. Die Raten bleiben üblicherweise über die Abolaufzeit stabil. Darüber hinaus hast du eine sehr gute Übersicht über deine Kosten. Die Kosten für Steuer, Versicherung und Service sind meist in fixen Raten enthalten.
Außerdem besteht durch die geringe Bindung die Möglichkeit, flexibel zwischen verschiedenen Fahrzeugen zu wechseln und somit dein Fahrzeug an neue Lebensumstände anzupassen. Durch einen Fahrzeugwechsel kannst du zudem verschiedene Marken und Technologien wie beispielsweise Elektro- oder gar Wasserstoffantriebe im Alltag ausprobieren. Wenn es nicht gefällt, kann unkompliziert nach Ablauf der Vertragslaufzeit auf ein anderes Fahrzeug gewechselt werden.
Carsharing und Abo-Modelle bringen jedoch nicht nur persönliche, sondern auch gesellschaftliche Vorteile. Durch ein konsequentes Umsetzen von Carsharing kann die Gesamtanzahl an Fahrzeugen verringert werden, da nicht genutzte Fahrzeuge nun mehreren Personen zugänglich sind und somit weniger Standzeit entsteht. Dadurch soll einerseits die Parkplatzproblematik etwas gemildert werden, wenn weniger ungenutzte Fahrzeuge Parkplätze belegen. Andererseits müssen weniger Fahrzeuge produziert werden, was wiederum die Umwelt schont.
Kosten von Carsharing und Auto-Abos
Die Kosten für Sharing-Modellen setzen sich üblicherweise aus fixen und variablen Anteilen zusammen. Bei den fixen Kosten handelt es sich meist um eine Registrierungs- oder Startgebühr, die bei der Anmeldung einmalig zu entrichten ist. Bei Carsharing-Anbietern liegt diese Gebühr meistens zwischen 5 und 30 Euro, bei Auto-Abos kann sich die Startgebühr auf mehrere hundert Euro belaufen.
Bei einem Abo-Modell gilt grundsätzlich: Je kürzer die Vertragslaufzeit, desto höher die Rate und je höher die monatliche Laufleistungsgrenze, desto höher die Rate.
Wann lohnt sich ein Abo-Modell?
Ob die Mietkonditionen zu den eigenen Lebensumständen passen? Zur Veranschaulichung haben wir ein Rechenbeispiel über zwölf Monate für dich zusammengestellt:
Bei einem BMW 3er Touring mit 190 PS, Diesel und 1.250 Kilometern pro Monat ergibt sich eine Monatsrate von 539 Euro bzw. eine Jahressumme von 6.468 Euro. Zusätzlich sind Spritkosten von etwa 994,50 Euro (bei 1,30 Euro je Liter und einem Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern Diesel je 100 Kilometer) und die Startgebühr von 299 Euro hinzuzurechnen, wodurch sich die Gesamtkosten auf 7.761,50 Euro belaufen. Berechnet man dagegen die durch Abnutzung, Versicherung und Treibstoff entstehenden Kosten eines Neuwagens auf Basis der allgemeinen Kilometerpauschale von 35 Cent, so ergeben sich Kosten von 5.250,00 Euro im gleichen Zeitraum.
Wie du siehst, ist ein Abo-Modell in diesem Fall im Mittel zwar etwa 2.500 Euro teurer, jedoch genießt der Nutzer sämtliche Vorteile der vollen Kostenkontrolle und des Full-Service. Durch die geringe Bindung an Fahrzeug und Anbieter sind je nach Bedürfnis auch die ggf. höheren Kosten relativierbar.
Können diese Modelle unsere Mobilität verändern?
Die Idee vom geteilten Auto kann unser Bild von der Mobilität der Zukunft grundlegend neugestalten. Carsharing könnte die Parkplatz-Not in Großstädten mildern und veränderte Lebensumstände von Fahrern flexibler ansprechen.
Allerdings haben Carsharing- und Abo-Modelle auch Nachteile. Zwar hat der Fahrer die Möglichkeit, recht flexibel zwischen verschiedenen Fahrzeugen zu wechseln, doch eine Konfiguration oder gar Individualisierung der Fahrzeuge ist meistens nicht möglich, sodass mit vom Anbieter konfigurierten Fahrzeug vorliebgenommen werden muss.
Auch die Versicherungskonditionen sind meist vorgegeben, wodurch sich der Abonnent teilweise mit hohen Selbstbeteiligungen abfinden muss, bzw. mehr zahlen muss, für einen Vollkaskoschutz. Außerdem haben einige Unternehmen ein Mindest- und Höchstalter für Fahrzeugführer festgelegt. Viele Anbieter ermöglichen ein Auto-Abo erst ab einem Alter von 23 Jahren und bis zu einem Alter von 55 Jahren möglich, was dieses Modell vor allem für Fahranfänger und Rentner uninteressant macht.
Darüber hinaus müssen wir auch unsere täglichen Verhaltensweisen an das Carsharing-Modell anpassen. Aufgrund der noch eingeschränkten Verfügbarkeit der Fahrzeuge und der teilweisen Platzierung von Fahrzeugen an festen Stationen, ist eine vorausschauende Planung notwendig.
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Titelbild: SHARE NOW
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