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Reifenwechsel: Wann solltest du auf Winterreifen wechseln?
15. Dezember 2022
Wartung & Pflege

Reifenwechsel: Wann solltest du auf Winterreifen wechseln?

Zum Thema Reifenwechsel gibt es eine Menge Fragen und ebenso viele Missverständnisse. Gibt es eine Pflicht die Reifen zu wechseln und droht ein Bußgeld bei Missachtung? Ab wann muss man Winterreifen aufziehen? Was ist generell der richtige Zeitpunkt für einen Reifenwechsel und worauf sollte man dabei achten? Wie lange dauert der Umbau?In diesem Artikel klären wir alles.

Warum ist ein Reifenwechsel notwendig?

Der Rad- oder Reifenwechsel am Auto hat keine ästhetischen Gründe, sondern ist vor allem wichtig für die Sicherheit des Wagens. Unterschieden wird dabei zwischen Winterreifen und Sommerreifen. Diese unterscheiden sich vor allem durch ihre Gummimischung und die Profiltiefe.

Sommerreifen werden aus einem festeren Gummi gefertigt, damit sie den Belastungen durch hohe Temperaturen standhalten können. Winterreifen zeichnen sich hingegen durch ein tieferes und verzahnteres Profil aus. Dieses bietet vor allem bei Glätte einen deutlich besseren Halt, erleichtert das Anfahren und verkürzt vor allem den Bremsweg. Man erkennt sie des Weiteren auch an dem Alpine Symbol, welches einen Berg mit einer Schneeflocke zeigt. Wichtig ist ebenfalls, dass sie eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern haben. Für sicheren Grip ist jedoch mehr empfohlen.

Tendenziell sind Ostern und Oktober die passenden Zeitpunkte für den Reifenwechsel (Bild: iStock)

Wann must du deine Reifen wechseln?

Wenn du keine Ganzjahresreifen hast, ist es unbedingt notwendig, die Reifen zweimal im Jahr zu wechseln. Zwar gibt es kein festes Datum, die empfohlenen Zeiträume sind allerdings leicht zu merken: O wie Ostern und O wie Oktober. Zu Ostern – zwischen Ende März und Ende April – ist es in der Regel bereits so warm, dass der Einsatz von Sommerreifen Sinn macht. Im Oktober solltest du dann auf Winterreifen umsteigen, da ab diesem Zeitraum die Temperaturen merklich sinken und Frost und Glätte möglich sind. Diese beiden Zeiträume sind allerdings lediglich Richtwerte, die zu einer besseren Orientierung beitragen können.

Als Fahrzeugführer musst du dafür sorgen, dass dein Fahrzeug zu jeder Zeit mit den richtigen Reifen bestückt ist. Diese Pflicht steht allerdings nicht in Zusammenhang mit einem festen Datum oder Zeitraum, sondern greift situativ. In der StVO steht unter § 2, Absatz 3a, dass bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte“ ein Fahrzeug nur geführt werden darf, wenn es über die entsprechende wintertaugliche Bereifung verfügt.

Solltest du also bei winterlichen Verhältnissen mit den falschen Reifen unterwegs sein, droht dir ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Bei Verkehrsbehinderung sind es mindestens 80€. Auch kann zusätzlich der Halter des Fahrzeugs bestraft werden. Hier drohen 75€ und ebenfalls ein Punkt. Noch viel wichtiger ist es allerdings, dass ein Fahrzeug mit der falschen Bereifung eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer darstellt, da sich der Bremsweg merklich verlängert. Schon aus diesem Grund sollte der pünktliche Reifenwechsel Pflicht für jeden Autofahrer sein. Motorräder sind von dieser Pflicht allerdings ausgenommen.

Gibt es Ausnahmen oder Reifen, die ich das ganze Jahr nutzen kann?

Ausgenommen von der Winterreifenpflicht sind unter anderem verschiedene Nutz- und Spezialfahrzeuge sowie PKW mit sogenannten Ganzjahresreifen. Verfügen diese Reifen über die notwendige Klassifizierung, erkennbar an dem oben beschriebenen Alpine- oder dem M+S-Symbol, sind sie den Winterreifen rechtlich gleichgestellt und dürfen dementsprechend auch im Winter genutzt werden. Wie der Name schon sagt, eignen sie sich gleichzeitig allerdings auch für wärmere Temperaturen. Sind Ganzjahres- oder Allwetterreifen also eine gute Alternative, mit der sich der lästige Reifenwechsel umgehen lässt?

Nur wenn diese Symbole auf deinen Reifen sind, darfst du bei Frost fahren. (Bild: iStock)

Eine allgemeine Antwort darauf kann man nur schwer geben. Entscheidend sind hier nämlich vor allem die Straßen- und Wetterverhältnisse, in denen ein PKW bewegt wird. Sofern sich die Temperaturen und der Schneefall im Winter in Grenzen halten und die Straßen regelmäßig vom Schnee geräumt werden, kann auch der Einsatz eines Ganzjahresreifens lohnend sein. Das gilt allerdings insbesondere bei kurzen Strecken.

Bei heftigem Schneetreiben ist die Wahl eines echten Winterreifens normalerweise besser. Damit solche Allwetterreifen eben wirklich bei jedem Wetter einsatzfähig sind, müssen bei der Herstellung beziehungsweise beim Material gewisse Kompromisse gemacht werden. So sind zumindest in Gegenden, in denen mit extremem Schneefall oder starker Hitze zu rechnen ist, die jeweiligen „Spezialreifen“ in der Regel besser.

Reifen selbst wechseln oder in die Werkstatt?

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Reifenwechsel selber machen: So geht‘s

Wenn du das Geld sparen möchtest, kannst du den Reifenwechsel auch selber machen. Kosten fallen dabei nicht an, lediglich ein wenig Zeit musst du investieren. Wichtig ist, dass du alle anfallenden Schritte gewissenhaft durchführst, das richtige Werkzeug verwendest und Felge, Reifen und Muttern sorgfältig kontrollierst. Dein PKW sollte auf einer ebenen Fläche stehen, an der du geschützt vor vorbeifahrenden Autos bist.

Um den Reifenwechsel selber zu machen, braucht man nur wenig Werkzeug (Bild: iStock)

Für den Reifenwechsel benötigst du lediglich einen Wagenheber, ein Radkreuz und einen Drehmomentschlüssel. Eine Decke, eine Dose für die Muttern, ein Stück Kreide und eine Bürste, um die einzelnen Teile zu säubern, sind allerdings ebenfalls hilfreich. Sollten deine Räder mit einem Felgenschloss gesichert sein, brauchst du außerdem den entsprechenden Schlüssel dafür. Insgesamt sollte der Umbau nicht länger als eine Stunde dauern. Wenn dein Werkzeug griffbereit liegt und das Wetter mitspielt, steht dem selbst durchgeführten Reifenwechsel nichts mehr im Wege.

  1. Zunächst ziehst du dafür die Handbremse fest und löst dann die Muttern an einem Rad ein wenig. Danach setzt du den Wagenheber an der vorgesehenen Stelle an und hebst das Auto soweit, dass der Reifen nicht mehr den Boden berührt.

  2. Nun kannst du die Radmuttern vollständig lösen und sie zur Aufbewahrung in die Dose legen. Das alte Rad ziehst du vorsichtig ab und notierst darauf mit der Kreide die bisherige Positionierung. Es empfiehlt sich, beim Reifenwechsel nach einem Jahr auch von hinten nach vorne und umgekehrt zu wechseln. Ein Rad, das in der letzten Saison vorne angebracht war, wechselt also beim nächsten Mal nach hinten und umgekehrt. Da nun alle Teile frei liegen, kannst du sie einer Sichtkontrolle unterziehen und abbürsten. Achte bei den Reifen darauf, dass sie noch die richtige Profiltiefe aufweisen.

  3. Im nächsten Schritt hängst du das neue Rad auf, setzt die Schrauben ein und ziehst sie leicht an. Jetzt kannst du den Wagen wieder langsam absenken und die Schrauben dann mit dem vorgeschriebenen Drehmoment festziehen. Diese Prozedur wiederholst du dann mit den anderen Rädern. Wenn du fertig bist, solltest du unbedingt zunächst den Reifendruck prüfen. Gerade durch die lange Einlagerung ist es gut möglich, dass die Reifen ein wenig Luft benötigen.

  4. Ganz wichtig und nicht zu vergessen: Muttern müssen nach circa 50 Kilometern Fahrt erneut nachgezogen werden müssen. Dies gilt auch, wenn du die Reifen in der Werkstatt wechseln lässt. Nur wenn du dies beachtest, kannst du sichergehen, dass dich dein Rad nicht plötzlich beim Abbiegevorgang überholt.

Reifenwechsel in der Fachwerkstatt

Wenn du nicht auf Allwetterreifen setzt, stellt sich zweimal im Jahr die Frage: Reifenwechsel selber machen oder in die Werkstatt fahren? Der Vorteil einer Fachwerkstatt ist, dass die Reifen immer von einem Profi gewechselt werden. Du vereinbarst einen Termin, bringst dein Fahrzeug vorbei und nach ungefähr einer Stunde kannst du mit den passenden Reifen wieder vom Hof fahren.

Ein weiterer Vorteil einer Fachwerkstatt ist, dass Fachleute ein genaues Auge für mögliche Schäden an den Reifen haben. (Bild: iStock)

Das ist bequem und sicher, schließlich verfügt die Fachwerkstatt nicht nur über das entsprechende Werkzeug, sondern hat auch Erfahrung im Umgang mit den unterschiedlichen Reifentypen. Beschädigungen oder Probleme werden schnell erkannt und können behoben werden. Dazu informiert dich das Personal, wenn die Reifen abgefahren sind und es Zeit wird, neue zu kaufen. Außerdem kannst du die Reifen auswuchten lassen, wodurch sie länger halten und du insgesamt sicherer unterwegs bist.

Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Werkstätten optional eine Einlagerung der Reifen anbieten. Die vier Räder nehmen schließlich im Keller nicht nur Platz weg, sondern sollten auch unbedingt fachgerecht gelagert werden. Reifen müssen kühl und trocken verstaut werden und dürfen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Am besten bewahrt man sie liegend oder an der Wand hängend auf, damit es nicht zu Beschädigungen kommt. In einer entsprechenden Werkstatt werden die Reifen sicher und fachgerecht bis zum nächsten Wechsel verstaut.

Der Nachteil sind die anfallenden Kosten für den Reifenwechsel, die je nach Werkstatt deutlich schwanken können. Grundsätzlich solltest du zwischen 25 und 45 Euro für den Reifenwechsel selbst einplanen. Das Auswuchten kostet bis zu zehn Euro pro Reifen und für die Lagerung kommen nochmal zwischen 20 und 30 Euro dazu. Da diese Kosten dann zweimal im Jahr auf dich zukommen, musst du also einen dreistelligen Betrag einrechnen.

Wann und warum müssen die Schrauben nachgezogen werden?

Die ersten 50 Kilometer kannst du nach einem Reifenwechsel ganz normal fahren. Dann allerdings steht eine weitere Kontrolle an. Um sicherzugehen, dass sich die Schrauben nicht gelöst haben, solltest du sie überprüfen und gegebenenfalls nachziehen. Diese Kontrolle ist auch nötig, wenn der Reifenwechsel in einer Werkstatt durchgeführt wurde. Auch bei der Kontrolle muss dein Fahrzeug auf einer ebenen Fläche stehen und die Handbremse angezogen sein. Wenn du alle Radbolzen sorgfältig festgezogen hast, kannst du bis zum nächsten Reifenwechsel beruhigt weiterfahren.

Der Reifenwechsel schützt Fahrzeug und Fahrer

Der Reifenwechsel sollte als Pflicht angesehen werden. Zweimal im Jahr müssen die Räder ausgetauscht werden, damit das Fahrzeug auch für extreme Wetterverhältnisse ausgerüstet ist. Ab wann Winterreifen oder Sommerreifen aufgezogen werden sollten, ist zwar von äußeren Umständen abhängig, mit den groben Zeiträumen Oktober und Ostern hat man allerdings einen guten Anhaltspunkt.

Ob man den Reifenwechsel selber machen oder lieber eine Werkstatt aufsuchen möchte, ist am Ende eine Sache der Abwägung. Die Fahrt zum Profi kostet mehr, der selbst durchgeführte Wechsel ist dafür anstrengender. Wichtig ist, dass am Ende alle Räder ordnungsgemäß und dem Wetter entsprechend angebracht sind.

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Titelbild: iStock

 

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