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Ford Focus ST im Test
21. September 2022
Autotests

Ford Focus ST im Test

Unsere Erwartungen an den Ford Focus ST waren hoch. Zu sportlich sollte der ST jedoch nicht daherkommen, sonst läuft er in Gefahr in Konkurrenz mit dem RS zu laufen. Schafft er diesen Spagat?

Pros & Cons

Sportsitze von Recaro
großes Ladevolumen
Günstiger Preis
Wenig optische Unterschiede zum klassischen Focus
Recht großes Lenkrad

Ford Focus ST: Karosserie und Design

Zunächst lässt sich festhalten, dass sich der Ford Focus ST – insbesondere bei einer recht dezent gewählten Lackierung – nicht wirklich von einem konventionellen Focus ST-Line abhebt. Wir hatten uns hier doch etwas mehr Eigenständigkeit erhofft.

Beim ersten Blick zeigen sich die wenigen Besonderheiten, die den ST eben zum ST machen. So wären an der Front und am Heck feuerrote ST-Schriftzüge, ein geänderter Kühlergrill mit Wabenstruktur und die modifizierte Heckpartie mit je einem dicken Endrohr rechts und links.

Ansonsten – und das macht den Undercover-Sportler aus – gibt es nach wie vor die konventionelle Silhouette eines neuen Focus. In Anbetracht seiner Zielgruppe dürfte dies nicht weiter stören, für den imposanten Auftritt müssen sich Fans bis zur Einführung der nächsten RS-Generation gedulden.

Innenraum, Verarbeitung und Raumangebot im Ford Focus ST

Das aufgeräumte Cockpit des Ford Focus ST kommt mit großem Display. (Bild: heycar)

Auch im Innenraum bleibt alles recht nah am Serienmodell. Kleine Performance-Elemente in Form einer speziellen ST-Grafik auf den Bildschirmen und beinahe versteckten ST-Emblemen sollten auch hier vollkommen ausreichen. Dafür gibt es in Summe ein aufgeräumtes Interieur, das uns als außerordentlich übersichtlich gefiel.

Der größte Unterschied besteht bei den Sitzen. Serienmäßig hat der Ford Focus ST straffe Sportsitze aus dem Hause Recaro verbaut, die elektrisch verstellbar sind. In der Praxis wiesen diese nicht nur ein hohes Maß an Komfort, sondern auch enorm viel Seitenhalt auf.

Da ansonsten keine gravierenden Veränderungen vorgenommen wurden, bleibt auch das großzügige Ladeabteil erhalten. 341 Liter sind es in Standardkonfiguration, bei umgeklappten Rücksitzen sind es beachtliche 1.320 Liter.

Ford Focus ST:Motor, Verbrauch, Fahrwerk, Lenkung

Auch wenn es von außen nicht so aussieht, unter der Motorhaube schlummern 280 PS. (Bild: heycar)

Angetrieben wird der neue Ford Focus ST von einem 2,3 Liter großen Vierzylinder mit 280 PS und einem maximalen Drehmoment von 420 Newtonmetern – das sind 60 mehr als sein Vorgänger besaß. Geschaltet wird vorrangig über ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Die Leistung wird allein auf die Vorderräder übertragen.

Derart motorisiert stürmt der Kompaktsportler in 5,7 Sekunden auf 100 km/h. Schluss ist bei 250 Stundenkilometern. Das klingt auf dem Papier beeindruckend, wenngleich der neue ST eine große Bandbreite an Konkurrenzmodellen vorweisen kann. Daneben gibt es eine Selbstzünder- und eine Kombiversion des ST, die besonders für Vielfahrer interessant sein dürfte. Dieser leistet 190 PS, die in einem 2,0 Liter starken Vierzylinder generiert werden. Wir befassen uns jedoch in diesem Test mit dem stärkeren Benziner.

Im innerstädtischen Betrieb wartet der Ford Focus ST dank Adaptivfahrwerk mit einem unerwartet hohen Komfortlevel auf. Sicher ist dies im Kontext der Undercover-Sportler zu sehen, er steht seinen Konkurrenzen à la GTI und Co. jedoch in nichts nach. Schlaglöcher und Gullideckel schluckt er gekonnt weg und auch bei Tempo 50 rollt das Fahrzeug leicht dahin, während Fahrbahnunzulänglichkeiten angenehm eliminiert werden.

Auf freier Landstraße sollte unbedingt der Sportmodus aktiviert werden. Dank einfacher Tastenanordnung am ST-Lenkrad gelingt dies mit einem Knopfdruck. Dann straffen sich die Dämpfer spürbar, das ganze Auto ändert sein Wesen, während die spontane Gasannahme gierig auf Befehle wartet.

Einmal hochgedreht, sprintet der ST rapide voran, die Sechsgang-Schaltung ist knackig, die Schaltwege kurz. Dank Zwischengasfunktion – dieses Rev Match kennen wir beispielsweise von Camaro und Corvette – liegt immer genau die passende Drehzahl beim Herunterschalten an, was besonders auf kurvigen Passagen sehr viel Spaß macht.

Im Sportmodus produziert der Focus ST einen wunderbaren Sound aus den Endrohren. Dieses Sprotzeln wird teilweise elektronisch erzeugt. Für die Rennstrecke steht übrigens noch ein Race-Modus bereit, sofern der Kunde das Performance-Paket hinzu gebucht hat. Dieses enthält auch das elektronische Sperrdifferenzial. Diese 1.200 Euro sind bestens investiert. Die Lenkung hingegen könnte etwas mehr Feedback vermitteln und das Lenkrad dürfte aus unserer Sicht ebenfalls eine Nummer kleiner ausfallen.

Auch auf die Autobahn konnten wir den Focus ST ausführen, wenn auch nur kurz. Der Ford Focus ST liegt auch bei hoher Geschwindigkeit satt auf der Fahrbahn, neigt sich in Kurven wenig und die hervorragenden Bremsen hinterließen einen ausgezeichneten Eindruck. Der angegebene Verbrauch beträgt nach WLTP 7,9 Liter, was aus unserer Sicht nur bei moderater Fahrweise möglich ist. Wir konnten am Ende des Tests einen Verbrauch von knapp zehn Litern nachweisen, was jedoch immer noch nicht wirklich dramatisch ist.

Die oftmals gezogenen Parallelen zum quirligen Fahrverhalten des Ford Fiesta ST können wir in vollem Umfang bestätigen. Die Herkunft ist eindeutig erkennbar und auch wenn der Fiesta ST mit nur drei Zylindern unterwegs ist, so lässt sich sagen, dass Fahrspaß und Performance bei beiden Modellen konsequent in den Fokus gerückt wurde.

Infotainment, Bedienung und Assistenzsysteme des Ford Focus ST

Ein großes Lenkrad für den kleinen Sportler. (Bild: heycar)

Bereits im Serienumfang enthalten ist das Infotainmentsystem Ford Sync3 inklusive AppLink, 8-Zoll-Touchscreen und Navigationsfunktion. Darüber hinaus besitzt der ST eine Klimaautomatik, die bereits erwähnten Recaro-Sportsitze, einen Tempomat, einen automatisch abblendenden Innenspiegel sowie Voll-LED-Scheinwerfer.

Dem Komfort zuträglich ist unter anderem eine Sitzheizung für die vorderen Plätze. Um jedwede Art von Kaltverformungen im innerstädtischen Bereich zu vermeiden, klappt jeder Ford Focus ST auf Wunsch seine Außenspiegel an. Beim Rangieren unterstützt derweil eine Rückfahrkamera.

Natürlich kann der geneigte Kunde seinen ST weiterhin nach Belieben ausstatten. Die Optionsliste gibt einiges her. Vom wirklich gut klingenden Bang & Olufsen Soundsystem für 700 Euro, welches zudem gleich mit DAB+ Radio kommt, einem sehr empfehlenswerten Totwinkel-Assistenten für 480 Euro und ein Head-up-Display für 450 Euro bis hin zu einem schlüssellosen Zugangs- und Startsystem für 260 Euro oder einer induktiven Ladestation für 150 Euro – hier ist vieles möglich.

Beim Blick auf die Preise fällt zudem auf, dass Ford keine Unsummen für seine Optionen aufruft. Verglichen mit der Konkurrenz – insbesondere im Premium-Segment – scheinen die Aufpreise ziemlich moderat. Konkurrenten des Ford Focus ST sind die Asiaten Hyundai i30 N und Honda Civic, sowie vom europäischen Festland der Peugeot 308 GTI, der Cupra Leon und der Renault Megane. Mit dem VW Golf GTI gibt es ein deutsches Hot Hatch mit bewährter Volkswagen-Technologie.

Fazit zum Ford Focus ST

Sieht man meistens nur von hinten – der Ford Focus ST. (Bild: heycar)

Der Ford Focus ST zeigte sich als bodenständige Krawallmaschine mit ausgeprägten Alltagsqualitäten. Bieder ist er sicher nicht, giert aber auch nicht nach ständiger Präsenz und verbindet dennoch Komfort und Sport auf sinnvolle und spaßige Art und Weise.

Dass das Ganze zu einem Preis von rund 32.000 Euro angeboten wird, ist eine echte Kampfansage. Selbst unser nahezu vollausgestatteter Testwagen überschreitet nur knapp die 40.000-Euro-Grenze. Wer auf der Suche nach einem kompakten Hot Hatch ist, sollte unbedingt mal beim Ford-Händler vorbeischauen. Eine Probefahrt lohnt sich definitiv.

Ford Focus ST: Technische Daten

Allgemeines
Getestetes ModellFord Focus ST 2.3 EcoBoost
Marktstart04/2019
Motor
Anzahl Zylinder, Anordnung4, Reihe
Hubraum2.261
Max. Leistung in kW/PS206/280
Max. Drehmoment in Nm420
KraftstoffartSuper (ROZ 95)
Tankvolumen in l52
MotoraufladungTurbo
SchadstoffklasseEuro 6d-ISC-FCM (WLTP) 36AP-AR
Getriebe 6-Gang-Getriebe
GetriebeartManuell
Anzahl GängeVierzylinder-Reihen-Motor
AntriebFront
Abmessungen, Gewichte, Ladevolumen
Länge in mm4390
Breite (ohne Spiegel) in mm1830
Höhe in mm1460
EG-Leergewicht in kg1508
Zuladung maximal in kg492
Kofferraumvolumen min. in l301
Kofferraumvolumen max. in l1280
FOFahrleistungen (laut Hersteller)
Höchstgeschwindigkeit in km/h250
Beschleunigung 0-100 km/h in s5,7
Verbrauch (laut Hersteller) 8,2
Kombiniert in l/100 km (WLTP)7,9
CO2-Emission in g/km (WLTP)179
Preis
Einstiegs-Listenpreis in €31.900
Preis Testwagen in €41.190

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