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E-Auto Ladezeit: So lange laden unterschiedliche Elektroautos
Ist der Akku leer, muss das Elektroauto an die Strippe. Dann heißt es ganz einfach warten. Aber „ganz einfach“ wie beim Handy oder anderen Elektrogeräten, ist es bei weitem nicht. Wie lange du warten musst, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören nicht nur das Fahrzeugmodell, sondern auch die Modellvariante, die Art des Kabels und der Ladesäule, die Anzahl der Fahrzeuge an derselben Station, der Ladestand des Akkus, das Wetter, die Tageszeit, das gewünschte Ladeziel und teilweise sogar die Vorbereitung des Autos auf den Ladevorgang.
All diese Details beeinflussen die Ladezeit zum Teil enorm. Sie kann von wenigen Minuten bis zu vielen Stunden betragen. Wann aber lädt das Auto wie schnell? Wie lässt sich der Ladevorgang beschleunigen und ist das überhaupt immer sinnvoll? Wir sind hier, um Dir zu helfen den Überblick im Lade-Dschungel zu behalten. Die wichtigsten Schnelllade-Infos in unserem Überblick:
Elektroautos laden: Ladezeit an Schnellladesäulen
Es gibt mehrere Möglichkeiten ein Elektroauto aufzuladen. Wir beginnen mit der schnellsten. Wer von schnellen Ladezeiten spricht, der meint meist den möglichst knappen Stopp auf einer längeren Autobahnetappe. Die Königsdisziplin der Elektromobilität: Innerhalb von kurzer Zeit viel Reichweite nachladen, also das Erzielen einer hohe Ladegeschwindigkeit und -leistung
Als Faustregel gilt: Moderne langstreckentaugliche E-Autos, mit großen Akkus, laden an geeigneten Gleichstrom-Schnellladesäulen in rund einer halben Stunde einen Großteil ihrer Reichweite nach. Die meisten schaffen es in rund 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent Ladestand. Je nach Fahrzeug bedeutet das rund 200 bis 400 Kilometer Reichweite für die nächste Etappe bei Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn. Manche E-Autos laden unter optimalen Bedingungen schneller, einige langsamer. Ein paar Beispiele:
Hyundai Ioniq 5: 18 Minuten für 10-80 Prozent
Kia EV6: 18 Minuten für 10-80 Prozent
Genesis G80: 22 Minuten für 10-80 Prozent
Audi E-Tron GT: 22:30 Minuten für 5-80 Prozent
Porsche Taycan: 22:30 Minten für 5-80 Prozent
Tesla Model S: 29 Minuten für 10-80 Prozent
Audi Q4 E-Tron (77 kWh): 29 Minuten für 10-80 Prozent
Skoda Enyaq (77 kWh): 29 Minuten für 10-80 Prozent
VW ID.3, ID.4, ID.5 (77 kWh): 29 Minuten für 10-80 Prozent)
Tesla Model Y: 30 Minuten für 10-80 Prozent
Audi E-Tron: 30 Minuten für 10-80 Prozent
Mercedes EQS: 31 Minuten für 10-80 Prozent
BMW i4: 31 Minuten für 10-80 Prozent
Polestar 2: 35 Minuten für 10-80 Prozent
Ford Mustang Mach-E: 38 Minuten für 10-80 Prozent
BMW iX: 41 Minuten für 10-80 Prozent
Woher kommen diese Unterschiede? Wie lange ein Auto lädt, hängt zunächst von seiner Akkukapazität und der maximal-möglichen Ladeleistung ab. Hintergründe und Erklärungen zu den Begriffen findest Du weiter unten im Text. In der Praxis heißt das erstmal nichts weiter als: Ein Auto mit riesigem Akku, wie der BMW iX, hängt länger an einer Ladesäule als ein Kia EV6, mit seinem kleineren Akku. Beide laden ähnlich schnell.
So weit so ähnlich wie beim klassischen Auftanken. Der Unterschied ist, dass Zapfsäulen und Tankschläuche keine (massiv) unterschiedlichen Durchfluss-Geschwindigkeiten an Kraftstoff erlauben. Beim Ladevorgang beeinflusst dann aber auch noch die Ladekurve die Ladedauer. Sie gibt an, zu welcher Zeit das Auto wie stark lädt, bzw. laden kann.
Denn der Ladestrom bleibt nicht während des gesamten Ladevorganges konstant. Er fällt bei vielen Autos mit steigendem Ladestand des Akkus stark ab. Deshalb hängt ein Audi E-Tron ähnlich lange an der Ladesäule wie ein Tesla Model S: Der Tesla lädt anfangs sehr intensiv, lässt dann aber stark nach. Der Audi hält lange ein mittleres Level. Die Akkus beider Autos sind ähnlich groß.
Elektroautos schnell laden: Ladedauer verkürzen
Voraussetzung für eine kurze Ladezeit ist eine geeignete Schnellladesäule. Diese Ladesäulen werden stets mit Gleichstrom betrieben. Sie stehen vor allem an Autobahnraststätten und Autohöfen, seltener in Städten und Gemeinden. Für optimale Ergebnisse benötigen zum Beispiel VW ID.3 oder Polestar 2 eine Ladesäule mit mindestens 150 Kilowatt (kW) Leistung. Ein Hyundai Ioniq und Tesla Model S laden erst an Säulen mit 300 kW Leistung mit voller Kraft. Die maximale Ladeleistung der Säule sollte für optimale Ergebnisse stets höher sein als die maximale Ladeleistung des Autos. Falls Du Dir unsicher bist: Die Daten Deines Autos findest Du im Handbuch und oft auch im „Ladedeckel“.
Sehr vorteilhaft ist es allein an einer Schnellladesäule zu laden. Viele Ladesäulen können mehrere Fahrzeuge gleichzeitig bedienen, teilen sich dann aber den zur Verfügung stehenden Strom und laden so häufig langsamer, als sie könnten. Um die Ladezeit gering zu halten, hat sich unter Elektroauto-Fahrern daher eine Etikette wie auf der Herrentoilette etabliert: Wenn möglich, bleibt zwischen zwei Kunden ein Platz frei. Dazwischen stellt man sich erst, wenn es sein muss.
Ein weiterer wichtiger Trick: Die Ladekurve verrät, wann das Auto am effizientesten lädt. Ein entladener Akku lädt stets schneller als ein teilweise geladener. Es kann sich daher ernsthaft lohnen, nur bis zur Hälfte zu laden, selbst wenn das für die Reise einen zusätzlichen Stopp bedeutet! In jedem Fall solltest Du Dein Auto meist bei 80 Prozent Ladestand von der Schnellladesäule nehmen. Längeres Laden lohnt sich zeitlich-gesehen nur selten. Zudem verschleißt ein fast voller Akku beim Laden stärker.
Einige Elektroautos laden mittlerweile so schnell, dass sie ihren Akku auf den Ladestrom vorbereiten müssen. Dafür bringen sie ihn vor dem Ladevorgang auf eine ideale Temperatur. Viele kümmern sich während der Fahrt automatisch darum. Voraussetzung ist allerdings, dass die angepeilte Ladesäule als (Zwischen-) Ziel im Navigationssystem einprogrammiert ist. Es lohnt sich also vor dem Laden, die Ladesäule als Ziel festzulegen. Allerdings nur dann, denn die Vortemperierung des Akkus erhöht den Stromverbrauch. Praktischerweise planen die meisten Navis selbstständig Ladestopps zu geeigneten Zeitpunkten in die Route ein.
Erklärung der Begriffe: Ladeleistung, Akkukapazität, Ladedauer
Die Hersteller von Elektroautos geben meist die im Idealfall mögliche Ladeleistung an. Das ist ungefähr so, als würden sie bei Verbrennern ins Datenblatt schreiben, wie viel Sprit sie pro Stunde maximal tanken können. Bildlich ausgedrückt: Die Angabe beschreibt, mit welcher Wucht der Kraftstoff im Auto ankommt. Und weil ein Elektroauto keine Flüssigkeit tankt, sondern Strom lädt, misst man diese Ladeleistung in Kilowatt – kurz: kW.
Eine weitere wichtige Angabe bei Elektrofahrzeugen ist die Akkukapazität – die E-Auto-Version des Tankvolumens. Gemessen wird nicht in Litern, sondern in Kilowattstunden – kurz: kWh. Diese Zahl gibt an, wie viel Leistung (kW) der Akku eine Stunde lang (h) abgeben kann. Und wie lange es dauert, ihn wieder zu laden: Hängt ein Akku mit 50 kWh Kapazität an einem Ladepunkt mit 50 kW Ladeleistung, ist er theoretisch nach einer Stunde geladen. Bei 100 kW Ladeleistung dauert es nur eine halbe Stunde. Bei 25 kW Ladeleistung hängt er zwei Stunden am Kabel.
In der echten Welt wird es komplizierter. Ein Akku nimmt nicht in jeder Situation gleichermaßen viel Strom auf. Ist er fast leer, verträgt ein Elektroauto-Akku die höchste Ladeleistung. Je voller desto langsamer lädt er. Das kennt man vom Handy: Die letzten 10 bis 5 Prozent dauern besonders lange. Aber bei einem so großen und komplexen Akku, wie dem eines Elektroautos, kommen noch mehr Zwischenschritte hinzu.
Denn, so paradox es klingt, benötigt der Ladevorgang selbst Strom. Bei hohen Ladeleistungen entsteht Hitze. Das Kühlsystem des Akkus arbeitet schwer, um diese Wärme abzuführen. Der Akku muss den Strom gleichmäßig auf die Zellen verteilen. Das benötigt zusätzliche Energie. Heißt, dass das Laden eines Elektroautos immer etwas mehr Strom kostet als hineingeht.
Elektroauto: Ladezeit an Wallbox, Wechselstrom-Ladesäule und Steckdose
Zu Hause lädst Du Dein Auto an einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule mit Wechselstrom. Beides dauert viel länger als das Laden an der Schnellladesäule. Hierbei geht es auch nicht um maximales Tempo: Solche Ladepunkte sollen das Auto in ein paar Stunden aufladen, zum Beispiel in der Arbeitszeit oder nachts. Der große Vorteil: Wechselstrom-Ladesäulen sind für den Akku schonender. Auch kostet das Laden viel weniger als an Schnellladesäulen.
Die Maximalleistungen von Schnelladesäulen können Wallbox und städtische Ladesäule nicht erreichen. Die schnellstmögliche Ladegeschwindigkeit beträgt 22 kW, die langsamste 3,7 kW. Die Ladeleistung, die Du am häufigsten findest, beträgt 11 kW – sowohl bei Ladesäulen als auch bei Elektroautos.
Wie lange ein Elektroauto an einer 11-kW-Säule laden muss, ergibt sich aus der Akkugröße: Theoretisch lädt die Säule den 50-kWh-Akku eines Opel Corsa-e in viereinhalb Stunden auf. Praktisch kommen die oben erwähnten Ladeverluste hinzu. Die Ladedauer von 0 auf 100 Prozent beträgt realistisch also etwa fünf Stunden. Ein Skoda Enyaq mit 77 kWh Kapazität lädt in dieser Situation fast acht Stunden.
Wenn Du ein geeignetes Ladekabel besitzt, kannst Du Dein Elektroauto auch an einer normalen Schutzkontakt-Steckdose laden. Die liefert aber nur magere 2,3 kW Leistung. Es dauert also fast einen Tag, bis der Corsa-Akku am Schuppen-Stecker geladen ist. Der Enyaq hängt eineinhalb Tage am Netz – viel zu lange für den Elektroauto-Alltag.
Fazit: Viele Faktoren bestimmen die Ladedauer
Die Ladezeit eines E-Autos hängt von vielen Faktoren ab. Wie lange ein Elektroauto lädt, lässt sich daher nicht pauschal beantworten, weil es stets von der Situation abhängt. Aber Du kannst Dich an Richtwerten orientieren: Langstreckentaugliche Elektroautos, die hohe Ladeleistungen von mehr als 120 kW unterstützen, pausieren auf der Autobahn ungefähr eine halbe Stunde lang. Im Alltag laden sie an der Wallbox locker über Nacht. Und abgesehen von reinen Stadtautos und Elektro-Quads, eignet sich der gewöhnliche Schuko-Stecker eigentlich nur für den Notfall.
Du interessierst dich für ein Elektroauto, doch hast bedenken auf Grund der Ladezeiten? Dieser Artikel konnte dir zeigen, dass du auch mit Stromern dein Ziel immer erreichst. Bei heycar findest du eine große Auswahl an Elektroautos. Alle werden von geprüften Händlern verkauft und kommen mit einer Garantie. Auch ist keines älter als 8 Jahre oder mehr als 150.000 Kilometer gelaufen. Schau dich doch mal um:
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