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Citroën C5 X im Test
Pros & Cons
Mehr als vier Jahre nach Einstellung des C5 wagt Citroën sich wieder in die Mittelklasse. Der C5 X startet mit ungewöhnlichem Konzept: Statt einer Limousine und einem Kombi wie beim Vorgänger legt Citroën ein Fließheck mit Bürzel auf. Aus Sicht der Marke ist das gar nicht so ungewöhnlich, denn die Vergangenheit des Herstellers ist voll von großen Fließheck-Modellen. DS, CX, XM, BX – bis in die 1990er-Jahre war die sanft abfallende Heckscheibe französischer Standard in der Mittelklasse und oberen Mittelklasse.
Insofern kehrt Citroën mit dem C5 X zurück zu den Wurzeln. Allerdings in moderner Crossover- Interpretation. Was die neue Mittelklasse der Franzosen kann, klärt dieser Test.
Citroën C5 X: Karosserie und Design
Wenn ein „X“ dran steht, muss es ein Crossover sein. Der 24. Buchstabe des Alphabets soll nicht nur bei Citroën signalisieren, dass sich hier gängige Fahrzeugklassen kreuzen. Wie meist handelt es sich auch beim C5 X um eine Kreuzung, an der ein SUV beteiligt ist. Der fast fünf Meter lange C5 X bedient sich mit seinen Plastikradläufen, der leicht erhöhten Bodenfreiheit und der grimmigen Front am Stilhandbuch der SUVs.
Als SUV-Coupé geht der C5 X trotzdem nicht durch. Dafür streckt er sich mit seinen knapp 4,81 Metern Länge und einer Höhe von deutlich unter 1,50 Metern zu sehr. Durch die farbig abgesetzte C-Säule erinnert der C5 X im hinteren Bereich entfernt an den XM, doch insgesamt trägt er deutlich mehr Rundungen im Blech. Dazu gibt es einen kleinen Dachspoiler und einen etwas größeren Bürzel. Alles in allem fällt der C5 X im Straßenbild auf, was nicht nur, aber auch an seiner Größe liegt.
Innenraum, Verarbeitung und Raumangebot im Citroën C5 X
Die Größe übersetzt sich trotz der schrägen Heckscheibe in angemessenen Stauraum. 485 Liter packt der C5 X hinter die Rücksitzbank, mit umgeklappten Lehnen passen 1.580 Liter rein. Das sind zwar gemessen an der Länge keine Rekordwerte, aber ordentliche Zahlen. Die Ladefläche fällt großflächig aus, ist gut nutzbar und die Ladekante relativ niedrig. Im Unterboden gibt es allerdings keinen nennenswerten Stauraum. Zudem entsteht eine Stufe beim Umlegen der Rückbank. Immerhin lassen sich die Rückenlehnen per Hebel vom Kofferraum aus umlegen.
Reichlich Platz für Knie und Kopf gibt es auf der Rückbank. Hier kann man richtig lümmeln, wie von einem großen Citroën gewohnt, und fühlt sich dabei gut aufgehoben. Materialien und Verarbeitung wirken edel und wertig.
Infotainment, Bedienung und Assistenzsysteme
Wenig Freude bereitet das Infotainment des C5 X. Was auf den ersten Blick übersichtlich erscheint, entpuppt sich auf den zweiten Blick als verwirrendes Sammelsurium. Den zweiten Blick erfordert der Testwagen schon bei Dingen, die auf den ersten Blick zu erfassen sein sollten. So war die Anleitung nötig, um herauszufinden, wie sich Kilometerzähler und Durchschnittsverbrauch ins digitale Cockpit einblenden lassen. Nämlich, indem man die Display-Anzeige im Infotainment-Menü entsprechend individualisiert. Schön, dass das geht. Doch solche Basis-Infos sollten im direkten Zugriff sein.
Auch sucht man im Multimedia-Menü vieles erstaunlich mühsam. In den meisten Untermenüs des Touchscreens fehlen die Schaltflächen, mit denen man einen Schritt zurückkommt. Die grafische Gestaltung lässt oft nicht erkennen, ob etwas aktiviert oder deaktiviert ist. Und die Sprachsteuerung wirkt im Test fast durchgehend begriffsstutzig. Immerhin, Android Auto und Apple Carplay sind an Bord und funktionieren kabellos.
Doch es existieren elektronische Lichtblicke. Das Navigationssystem etwa gibt es serienmäßig, genau wie einen 10 Zoll großen Touchscreen und das digitale Instrumentendisplay. Außerdem rüstet Citroen den C5 X ab Werk mit vielen Assistenzsystemen aus. Darunter ist beispielsweise der aktive Spurhalteassistent. Für den Autobahnassistenten, der im Stau bis zum Stillstand runterbremst und selbständig wieder anfährt, oder für den Querverkehrswarner fürs Ausparken muss es allerdings die zweite Ausstattung „Shine“ sein. Die wegen der ziemlich schlechten Übersicht ratsame Einparkhilfe mit 360-Grad-Rundumsicht gibt es leider erst mit der Topausstattung „Shine Pack“.
Der Stau-Assistent mit Abstandstempomat übernimmt auf Knopfdruck erkannte Tempolimits und funktioniert auch sonst gut. Er beschleunigt netterweise schon beim Blinkersetzen, so wird man beim Überholen nicht zum Hindernis. Leider verfolgt er dieselbe Strategie, wenn man rechts blinkt, weil man beispielsweise von der Autobahn abfahren will.
Citroën C5 X: Motor, Verbrauch, Fahrwerk, Lenkung
Im Testwagen werkelt die Topmotorisierung, ein Plug-in-Hybrid. Sie kombiniert einen 132 kW (180 PS) starken 1,6-Liter-Benziner mit einem 81 kW (110 PS) starken Elektromotor. Die Systemleistung liegt bei 165 kW (224 PS), das maximale Drehmoment bei 360 Newtonmetern. Man kommt damit flott voran, keine Frage. Der C5 X legt zügig los und erreicht nach 7,9 Sekunden Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 233 km/h. Rein elektrisch sind maximal 135 km/h möglich.
Meist fährt der C5 X angenehm leise und unauffällig. Die Motoren harmonieren gut miteinander, den Übergang vom einen zum anderen spürt man nur in Ausnahmen. Etwa, wenn man langsam auf eine Kreuzung zurollt und direkt weiterfahren will. Dann „verschluckt“ sich der Antrieb zuweilen: Die Achtgang-Automatik braucht einen Moment, um sich zu sortieren.
Recht sparsam fährt der C5 X ebenfalls. Allerdings eher mit Benzin als mit Strom. Der Stromverbrauch bei rein elektrischer Fahrt liegt im Stadtverkehr meist deutlich über 20 kWh/100 km. Der 12,4 kWh große Akku reicht in der Praxis nicht annähernd für die versprochenen 60 Kilometer Reichweite. Etwas mehr als 40 sind realistisch. Entsprechend häufig muss man laden, um wenig Sprit zu verbrennen. Im städtischen Alltag ist das eine Herausforderung. Der Testverbrauch von 5,4 Litern spiegelt das wider. Dabei lässt sich der C5 X mit leerem Akku mit rund 8 l/100 km durch den Stadtverkehr bewegen, bei Autobahn-Richtgeschwindigkeit sind es ca. 7 Liter.
Fahrwerk und Lenkung des C5 X zeigen sich genau so, wie man es von einem Citroën erwartet: Komfortabel und leichtgängig. Die Mittelklasse-Limousine mit dem neuen Aktivfahrwerk mit progressiven hydraulischen Dämpfern schwingt im Comfort-Modus über Wellen und Buckel, rollt recht sanft über Kanten und lässt dabei nicht zu viele Außengeräusche zu den Insassen dringen. So reist man komfortabel und entspannt. Wer es flotter mag, stellt den Fahrmodus auf Sport und bekommt mehr Kontrolle ohne zu viel Härte. Insgesamt fährt der C5 X harmonisch und angenehm.
Citroën C5 X: Preise, Ausstattung, Alternativen
Mindestens 36.730 Euro will Citroën für den C5 X haben. Für diesen Preis gibt es einen Benzinmotor mit 96 kW (131 PS), Achtgang-Automatik und eine ziemlich umfangreiche Grundausstattung. Das Infotainment mit 10-Zoll-Touchscreen, 2-Zonen-Klimaautomatik, Navigationssystem, diverse Assistenten und viele andere Extras sind bereits inklusive. Der Preis des getesteten Plug-in-Hybriden beträgt 44.980 Euro, dafür gibt es zusätzlich die feine Aktiv-Federung. Abzüglich Elektroprämie kostet der Mittelklässler derzeit also knapp 38.000 Euro. Gemessen an der guten Ausstattung ist das günstig.
Zudem schnürt Citroën ordentliche Pakete für die Extras. Die Ausstattung Shine bringt für rund 2.500 Euro zusätzlich einen größeren Touchscreen (12 Zoll), den Stauassistenten und weitere Helfer, ein großes Head-up-Display sowie Ledersitze ins Auto. Einige Optionen lassen sich auch relativ günstig auf die Basisausstattung aufsatteln. Etwa das Assistenzpaket für 400 Euro. Die meisten anderen Extras sind eher kosmetischer Natur.
Kein übles Preis-Leistungsverhältnis also. Zumal es nicht ganz leichtfällt, direkte Konkurrenten des C5 X zu finden. Mittelklassemodelle gibt es zwar, vor allem im sogenannten Premium-Segment. Doch Mercedes C-Klasse, BMW 3er oder Audi A4 laden selbst als Kombi meist weniger ein und kosten mehr. Wer viel zu transportieren hat, wird sicher den VW Passat Variant in die engere Wahl nehmen. Der lädt 650 bis 1.780 Liter ein, dürfte potenziellen Citroën-Kunden aber zu konventionell sein. Und wird mit der entsprechenden Ausstattung auch teurer.
Fazit: Der Citroën C5 X die andere Mittelklasse
Es wäre etwas größenwahnsinnig, den Citroën C5 X mit der Legende „La Déesse“ zu vergleichen. Eine Designikone wird das neue Fließheck voraussichtlich nicht. Aber es bringt immerhin ein wenig vom alten Citroën-Charme zurück. Mit viel Platz auf der Rückbank, einem ausgewogen komfortablen Fahrverhalten, wertigem Ambiente und guter Ausstattung macht der C5 X zudem als Reiseauto eine gute Figur.
Dennoch gibt es Dinge, die uns nerven: Die Bedienlogik des Infotainments, die zu geringe elektrische Reichweite und die schlechte Rundumsicht. Für den urbanen Einsatz fällt der C5 X zudem eine Nummer zu groß aus. Auf deutschen Straßen wird er wohl eine Randerscheinung bleiben, auch wegen seines speziellen Designs. Aber: Ein bisschen mehr Vielfalt tut der Mittelklasse im Einerlei von Kombi, Limousine und SUV in jedem Fall gut.
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Titelbild: TeamOn
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